Gasverbrauch auf Allzeithoch

Wegen der eisigen Temperaturen ist der Gasverbrauch bei den Haushaltskunden sehr stark gestiegen. Am Montag wurde laut Regulierungsbehörde E-Control die Allzeitrekordmarke von 2,3 Millionen Kubikmeter pro Stunde geknackt.

Der österreichische Erdgasverbrauch liegt bei rund neun Milliarden Kubikmeter pro Jahr. Rund 47 Prozent des benötigten Erdgases stammen nach Angaben der OMV aus Russland, 38 Prozent aus Norwegen und anderen Staaten, rund 15 Prozent kommen aus österreichischer Gasförderung. Die OMV fördert hierzulande rund 1,35 Milliarden Kubikmeter pro Jahr.

Keine Auswirkungen durch weniger Importen

Seit Donnerstag fließt um 30 Prozent weniger Gas nach Österreich, weil der russische Gaskonzern Gasprom die Exporte wegen der Kältewelle im eigenen Land gedrosselt hat - mehr dazu in Weniger Gas aus Russland - OMV beruhigt (noe.ORF.at).

Drei Warnstufen

Die E-Control beobachtet die Gasversorgungslage in Österreich und hat dafür drei Warnstufen („Trigger“) eingerichtet. „Von der ersten Stufe sind wir meilenweit entfernet“, so die E-Control.

„Wir haben unterschiedliche Szenarien durchgerechnet, und durch die derzeitige Situation gibt es keinerlei Auswirkungen für die Endkunden“, betonte E-Control-Gasexperte Michael Schmölzer. Wegen einer hohen Inlandsproduktion und durch ausreichende Speicherkapazitäten (rund 2,4 Milliarden Kubikmeter) sei es möglich, die Versorgung vollkommen sicherzustellen. Wie sich die Situation weiterentwickle, könne man heute noch nicht sagen. Das sei vor allem von den Witterungsbedingungen und dem Verbrauch abhängig, hieß es von der OMV.

Speicherkapazitäten ausreichend

Ausgezahlt habe sich die Verdopplung der heimischen Gasspeicherkapazitäten in den vergangenen fünf Jahren auf sieben Milliarden Kubikmeter, so Schmölzer. Die größten Gasspeicher befinden sich in Österreich in Haidach bei Straßwalchen in Salzburg (2,6 Milliarden Kubikmeter), Schönkirchen-Reyersdorf bei Gänserndorf in Niederösterreich (1,6 Milliarden Kubikmeter) und Puchkirchen bei Timelkam sowie „Seven Fields“ in Oberösterreich und Salzburg mit jeweils 1,1 Milliarden Kubikmeter.

Die Stromproduktion aus Wasserkraft wird von der Kälte nicht beeinträchtigt. Selbst wenn sich Eis auf den Flüssen bildet, sinke die Strommenge nicht, sagte ein Verbund-Sprecher am Montag. Hier komme es nur auf die Durchflussmenge an Wasser an. Im November habe deshalb die Stromproduktion unter dem Niedrigwasser sehr gelitten, derzeit führe die Donau aber so viel Wasser wie zu dieser Jahreszeit üblich.

Fernwärme ausgefallen - keine Entschädigung

Nach dem elfstündigen Totalausfall des Heizkraftwerkes Mitte in der Stadt Salzburg am vergangenen Samstag besteht laut dem Energieversorger Salzburg AG für die betroffenen 10.000 Kunden kein Rechtsanspruch auf Entschädigung - mehr dazu in Heizausfall: Kein Anspruch auf Entschädigung.

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