Österreicher optimistisch für Wirtschaft

44 Prozent der Österreicher gehen davon aus, dass das Schlimmste der Wirtschaftskrise noch bevorsteht. Der Großteil geht optimistischer in die Zukunft, wie unterschiedliche Umfragen zeigen. Nur Bulgarien und Rumänien sind zuversichtlicher.

40 Prozent der Bulgaren und 42 Prozent der Rumänen zeigten sich pessimistisch gegenüber der wirtschaftlichen Entwicklung. Das geht aus den Zahlen der am Freitag von der EU-Kommission präsentierten Eurobarometer-Umfrage hervor. Von den 27 EU-Staaten haben damit 24 eine pessimistischere Erwartungshaltung als in Österreich. Die größten Befürchtungen gibt es in Portugal mit 78 Prozent, gefolgt von Griechenland und Zypern (je 77), Großbritannien (73) und Spanien (72). Der Durchschnittswert der Währungsunion beträgt 61 Prozent, in der EU-27 liegt er bei 60 Prozent.

Auch bei der Frage, ob die Auswirkungen der Krise auf die Arbeitslosigkeit ihren Höhepunkt bereits erreicht hat, gehören die Österreicher mit 43 Prozent zu den positiv Eingestellten. Noch zuversichtlicher sind laut Eurobarometer etwa nur Dänemark (51 Prozent), Estland (50) und die Slowakei (45). Der Durchschnitt der Eurozone beträgt 29 Prozent, jener der EU-27 liegt bei 30 Prozent.

Optimistisch, aber sparen

Einen ähnlichen Trend zeigt auch eine monatlich durchgeführte Umfrage des Linzer Meinungsforschungsinstitutes Spectra mit jeweils 1.000 repräsentativ für die Bevölkerung über 15 Jahre ausgewählten Testpersonen. Demnach sind die Österreicher in Bezug auf die wirtschaftliche Entwicklung optimistischer als noch im Vorjahr, aber sie sparen dennoch.

Zwölf Prozent der Befragten meinen, „mit der Wirtschaft wird es in der nächsten Zeit aufwärts gehen“. Das ist ein Anstieg um drei Prozentpunkte gegenüber dem ersten Quartal 2012, als die Talsohle mit neun Prozent erreicht war. Im Laufe des vergangenen Jahres war der Anteil der Optimisten von 30 auf zehn Prozent gesunken und jener der Pessimisten von 15 auf 33 Prozent geklettert. Nun scheint sich die Schere wieder zu verkleinern. Anfang 2012 waren noch 33 Prozent der Meinung, dass es mit der Wirtschaft abwärts gehen werde, zuletzt nur mehr 28 Prozent.

Fast ein Viertel will sich mehr leisten

Parallel dazu bleibt die Sparneigung der Österreicher stabil. Wie Anfang 2012 gaben auch aktuell 46 Prozent an, in letzter Zeit etwas sparsamer als sonst mit ihrem Geld umzugehen. Der Wert war zuletzt im ersten Quartal 2011 mit 42 Prozent am niedrigsten seit 10 Jahren, als Anfang 2002 ebenfalls nur 42 Prozent zum Sparen neigten.

Nachdem Anfang 2012 nur 21 Prozent ausgabefreudig waren, leisten sich nun 23 Prozent wieder etwas mehr. Das sehen die Meinungsforscher als gute Nachricht, weil zumindest der Trend der stärkeren Konsumaskese keine Fortsetzung gefunden habe.

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