Millioneneinsparungen durch Generika

Die Ausgaben für Arzneimittel hätten 2011 um 256 Mio. Euro geringer ausfallen können, wenn Generika überall dort eingesetzt worden wären, wo es möglich ist. Das geht aus einer Studie des internationalen Instituts IMS Health hervor.

Möglich ist der Einsatz von nachgebauten Medikamenten nach Ablauf des Patentschutzes der Originalpräparate. Je nach Zeitpunkt der Patentanmeldung dauert es in der Regel zehn bis 15 Jahre nach der Zulassung, bis ein Generikum angeboten werden darf. Die Entwicklung eines neuen Medikamentes dauert in der Regel 13 bis 14 Jahre, die Kosten belaufen sich auf 150 Mio. bis eine Mrd. Euro.

Generika können viel rascher und billiger entwickelt werden, sie haben die gleichen Wirkstoffe wie die Originalpräparate, anders können nur die Hilfsstoffe sein. Christoph Baumgärtel, für die Medizinaufsicht im Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen zuständig, versicherte, dass Generika genauso sicher sind und wirken - und dass sie einer genauso umfassenden Prüfung vor ihrer Zulassung unterzogen werden.

19 Prozent des Gesamtumsatzes

Laut der Studie umfasst der generikafähige Markt 55 Prozent des Gesamtumsatzmarktes. Innerhalb des Gesamtmarktes entfallen in Österreich 19 Prozent des Umsatzes auf Generika, innerhalb des generikafähigen Marktes liegt der Anteil bei 34 Prozent. Originalpräparate kosten im Schnitt um 55 Prozent mehr als Generika.

Würden nun im patentfreien Bereich alle möglichen Generika eingesetzt, könnten nach der Studie 256 Mio. Euro eingespart werden. Diese theoretische Zahl bezieht sich auf das Jahr 2011. Sie könnte sogar noch steigen, weil in den nächsten drei bis fünf Jahren viele Patente auslaufen.

Gesamtes Potenzial nicht realistisch

Das gesamte Potenzial zu heben ist aber selbst aus der Sicht des Präsidenten des Generikaverbandes, Bernd Leiter, nicht realistisch. Österreich liegt im internationalen Vergleich jedoch zurück. In Deutschland liegt die Generikaquote doppelt so hoch, in den USA sogar bei 80 Prozent. Möglich wäre es nach Ansicht des Generikaverbandes, in Österreich auf einen Anteil von 60 bis 65 Prozent zu kommen.

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