Gemischte Asyl-Zwischenbilanz

In Niederösterreich sind trotz der Vereinbarungen mit den Ländern beim Asylgipfel im Oktober noch immer um etwa 1.000 Asylwerber zu viel untergebracht als erlaubt. Die säumigen Länder - das sind alle bis auf Wien, Niederösterreich und der Steiermark - haben bis Ende November Zeit, zusätzliche Unterkünfte zu finden. Ob das bis dahin tatsächlich gelingt, ist jedoch unklar.

Die Suche nach geeigneten Unterkünften läuft in den Bundesländern auf Hochtouren - doch noch nicht überall sind die Ergebnisse bisher zufriedenstellend.

Kärnten ist zuversichtlich

Optimistisch zeigt man sich in Kärnten, wo 150 zusätzliche Unterkünfte zur Verfügung gestellt werden müssen. Rund 100 Plätze wurden bereits gefunden, hieß es am Dienstag. Zum Beispiel wurde auf der umstrittenen Saualm ein ehemaliges Gasthaus zum Asylheim umfunktioniert - es bietet Platz für 50 Personen. Trotz Widerstands aus den Gemeinden zeigte sich Landeshauptmann Gerhard Dörfler (FPK) zuversichtlich, die Quote erfüllen zu können - mehr dazu in kaernten.ORF.at.

Oberösterreich sagte auf dem Asylgipfel zu, 300 neue Quartiere bis Ende November schaffen zu wollen. Es gebe relativ verbindliche Angebote von privater Seite für 200 bis 300 Unterbringungsmöglichkeiten, erklärte Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) vor wenigen Tagen. Der Linzer Pastoralrat appellierte in seiner Vollversammlung am Wochenende an Pfarren, sie sollten Quartiere für Asylwerber zur Verfügung stellen - mehr dazu in ooe.ORF.at.

Schwierige Suche in Vorarlberg

Säumig zeigte sich bisher auch Vorarlberg, wo bis 30. November 2012 rund 875 Asylwerber beherbergt werden müssen. Derzeit sind es um etwa 60 bis 70 Personen zu wenig. Ab 1. Dezember soll in der Gemeinde Zwischenwasser ein Asylwerberheim errichtet werden. Im Haus der Frohbotschaft werden 27 Personen betreut. Ob die Quote fristgerecht erfüllt werden kann, ist noch nicht absehbar, denn die Suche gestaltet sich schwierig: Der Druck auf dem Wohnungsmarkt ist groß, von Anrainern kommt Widerstand - mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.

Salzburg bisher mit 20 Plätzen

In Salzburg müssen 170 Plätze gefunden werden. Die Bilanz der zuständigen Landesrätin Tina Widmann (ÖVP) ist jedoch ernüchternd: Bis etwa zwei Wochen vor Ablauf der Frist konnte sie 20 Angebote für Asylwerberunterkünfte vorweisen. Unter den Angeboten sind unter anderem fünf Pfarrhöfe, sagte Widmann - mehr dazu in salzburg.ORF.at.

Das Burgenland hatte beim Asylgipfel zugesagt, bis 30. November zumindest 20 Personen aufzunehmen. Dieses Versprechen wolle man auch auf jeden Fall einhalten, hieß es Anfang November aus dem Büro von Soziallandesrat Peter Rezar (SPÖ). In einer Caritas-Einrichtung in Neudörfl sollen außerdem bis Ende des Jahres 30 Plätze zur Unterbringung von 14- bis 18-Jährigen bezugsbereit sein - mehr dazu in burgenland.ORF.at.

Tirol erfüllt Vorgaben

Tirol verkündete bereits wenige Tage nach dem Asylgipfel, ausreichend Plätze gefunden zu haben: 45 Asylwerber sollen in einem abgewohntem Haus in der Gemeinde Telfs untergebracht werden. Sie sollen nach Adaptierungsarbeiten dort einziehen können. Das Haus stand seit geraumer Zeit zum Verkauf. Der Käufer hat nun mit dem Land Tirol einen Vertrag für ein Asylwerberheim unterschrieben - mehr dazu in tirol.ORF.at.

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