Pro Woche 120 Firmen und 205 Private insolvent

„Österreichweit werden wöchentlich 120 Unternehmungen und 205 Privatpersonen insolvent“, rechnet der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) vor. Seiner Schätzung nach gibt es heuer knapp 17.000 Insolvenzen, davon betroffen sind 10.670 Private und 6.239 Firmen.

Die eröffneten Unternehmenspleiten hätten gegenüber dem Vorjahr um 6,46 Prozent zugenommen, was ein Indikator für die rückläufige Wirtschaftsleistung sei. „Während sich die Wirtschaftskrise 2009 erst mit einer Zeitverschiebung von einem halben Jahr in der Insolvenzstatistik widerspiegelte, gab es im heurigen Jahr keine wesentliche Zeitverschiebung“, geben die Insolvenzexperten zu bedenken.

Reserven 2009 aufgebraucht

Sie führen dies darauf zurück, dass „viele Unternehmungen zur Bewältigung der Wirtschaftskrise 2009 ihre Reserven aufgebraucht haben, so dass neuerliche Umsatzrückgänge unmittelbar zur Insolvenz führen“.

10.000-Personen-Marke überschritten

Wie der Kreditorenverband bereits zum Halbjahr befürchtete, hat heuer die Zahl der Privatkonkurse die 10.000-Personen-Marke überschritten. Die Schuldner haben im Schnitt einen Außenstand von 107.100 Euro - wobei Männer auf 128.100 Euro und Frauen auf 73.600 Euro an Schulden sitzen. Beachtlich ist auch die Verschuldung junger Bürger - bei den Privatinsolvenzen junger Männer (bis 24 Jahre) lag der durchschnittlicher Außenstand bei 32.600 Euro.

Auffällig ist die regional unterschiedliche Entwicklung bei den Privatinsolvenzen. Diese legten in Vorarlberg um 4,8 Prozent zu, während sie in Tirol um 11,42 Prozent zurückgingen. Bei den Firmenpleiten gab es im Burgenland einen Anstieg von 36,42 Prozent, in Niederösterreich gingen sie um 1,12 Prozent zurück.

Gerade die Weihnachtszeit birgt große Gefahren für Schuldner. Wenn das Fest des Schenkens vorbei ist, hat die Schuldnerberatung Hochkonjunktur. „In der Zeit von Mitte Jänner bis Mitte Mai haben wir 20 Prozent mehr Anmeldungen als im Jahresdurchschnitt. Weihnachten ist nicht der Auslöser einer Verschuldung, aber oft der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt“, so Hannes Hassler von der Schuldnerberatung Wien - mehr dazu in Weihnachten als Schuldenfalle (wien.ORF.at)

Weiterer Anstieg erwartet

Auch für das kommende Jahr haben die Schuldenexperten keine guten Nachrichten: In Anlehnung an die negativen Prognosen der Wirtschaftsexperten rechnet auch der AKV Europa mit einem Anstieg der Insolvenzen bis Mitte 2013.

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