Deutliches Gefälle zwischen Ländern

Die aktuelle Arbeitsmarktstatistik zeigt ein deutliches Gefälle zwischen den Bundesländern. In Kärnten waren im März um über 18 Prozent mehr Menschen arbeitslos gemeldet, während die Zahl in Tirol - bedingt durch die Wintersportsaison - sogar zurückging. Im Osten schlug die erzwungenermaßen verlängerte Winterpause der Bauwirtschaft deutlich durch.

In der Wintersporthochburg Tirol sank die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum März 2011 um 0,9 Prozent, im Vergleich zu anderen Ländern durchaus ein Positivrekord. In Kärnten etwa stieg die Zahl um 18,1 Prozent - oder mehr als 4.000 Personen - an. Wenig rosig ist die Situation auch in Oberösterreich (plus 16,6) und im Burgenland (plus 15,5 Prozent. Dramatisch hoch fiel die Zahl in Kärnten in der Bauwirtschaft aus - die Zahl stieg um 56 Prozent - mehr dazu in Dramatischer Anstieg der Arbeitslosigkeit.

Wintersport rettet Saisonplätze

Vom Arbeitsmarktservice (AMS) in Innsbruck hieß es, der Tiroler Arbeitsmarkt habe im März „zweifelsohne von dem frühen Ostertermin“ profitiert. Dieser und eine gute Buchungslage im Tourismus hätten die aktuellen Zahlen beeinflusst, trotzdem sei man zugleich „vom überdurchschnittlichen Beschäftigungswachstum doch positiv überrascht“ und bleibe „vorsichtig optimistisch“ - mehr dazu in Weniger Arbeitslose in Tirol.

In Oberösterreich stieg die Zahl der Arbeitslosen in allen Bezirken, am stärksten in Linz, gefolgt von Steyr, Braunau und Vöcklabruck. Betroffen sind vor allem Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen im Alter von 20 bis 34 Jahren. Trotzdem steht Oberösterreich mit einer Quote von 5,2 Prozent im Bundesländervergleich noch relativ „gut“ da - mehr dazu in 14,6 Prozent mehr Arbeitslose im März.

Längere Winterpause am Bau

Im Burgenland fiel der Anstieg im vergangenen Monat mit 15,5 Prozent noch deutlicher aus. Etwa 10.000 Burgenländer waren Ende März ohne Job, dazu kommen 2.300 in Schulungen. In der Baubranche verzeichnete das AMS Burgenland ein Plus von 38 Prozent aus - mehr dazu in Deutlich mehr Arbeitslose im März.

APA Grafik zur Arbeitslosigkeit

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Zahl der offenen Stellen gesunken

In Wien waren im März 88.096 Menschen als arbeitslos gemeldet, dazu kommen 32.089 Personen in Schulungen. Das Plus von 9,8 Prozent trifft laut AMS Wien wiederum vor allem die Baubranche. Wesentlich geringer fiel der Anstieg in anderen Branchen aus: Im Einzelhandel waren es 1,1 Prozent und im Tourismus 4,5 Prozent.

Etwa 48.000 der 88.096 Arbeitslosen in Wien besitzen nur einen Pflichtschulabschluss. „Sie sind auf dem Jobmarkt allerdings immer weniger nachgefragt - so kommt es, dass zwar die Zahl der Beschäftigen wächst, zugleich aber auch die der Arbeitslosen“, so das AMS Wien - mehr dazu in Mehr Arbeitslose in der Baubranche.

Hoffen auf den Frühling

In Niederösterreich stieg die Zahl der Arbeitslosen Ende März im Jahresvergleich um 10,8 Prozent. Grund war wiederum: Viele Projekte im Baugewerbe konnten nicht begonnen werden, auch in der Land- und Forstwirtschaft dauert die unfreiwillige Winterruhe länger als gewohnt - mehr dazu in Langer Winter: Mehr Arbeitslose am Bau.

Ähnlich die Situation in der Steiermark: Auch dort machte sich der lange Winter auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar. Die Zahl der Arbeitslosen stieg um 14,2 Prozent und betrug Ende März 41.594. Die Steiermark liegt im Bundesländervergleich im Mittelfeld - mehr dazu in Winter wirkt sich auf Arbeitsmarkt aus.

Salzburg mit niedrigster Gesamtquote

In Salzburg stieg die Zahl um 5,9 Prozent. Salzburg hält im Bundesländervergleich weiter die niedrigste Arbeitslosenquote. Etwas mehr als 12.000 Personen waren mit Ende März beim Arbeitsmarktservice (AMS) arbeitslos gemeldet - mehr dazu in AMS-Märzbilanz: 5,9% mehr Arbeitslose. In Vorarlberg schließlich lag die Zahl, wie es vom AMS hieß, mit einem Plus von 4,8 Prozent „im erwarteten Bereich“. Der Anstieg fiel bei Männern (plus 5,6) höher als bei Frauen (plus 3,8 Prozent) aus - mehr dazu in 4,8 Prozent mehr Arbeitslose.

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