Sieben Brände pro Tag durch Elektroanlagen
In Österreichs Haushalten kommt es jährlich zu etwa 8.000 Bränden. „Elektrischer Strom als Zündquelle fordert rund 40 bis 50 Todesopfer pro Jahr. Dabei werden aber nur jene Menschen gezählt, die direkt am Brandort verstorben sind. Zählt man jene mit, die den Spätfolgen wie Verbrennungen oder Rauchgasvergiftungen erliegen, erhöht sich die Zahl auf 80 bis 100 Tote pro Jahr“, so IFBS-Präsident Friedrich Perner.
Kritik an leichtfertigem Umgang
Dabei wären Feuer aufgrund veralteter Anlagen in fast allen Fällen zu vermeiden. „Viele Bewohner merken nichts davon, schweben aber dennoch in latenter Lebens- und Brandgefahr. Vor allem in älteren Wohneinheiten sind die Elektroanlagen durch den erhöhten Strombedarf stark belastet“, warnte der Experte Gottfried Rotter. Falsch installierte Systeme, schwache Leitungen und brüchige Kontaktteile vergrößern das Risiko.
„Bei sicherheitsrelevanten Themen darf man nicht wegschauen. Bei Gasthermen ist es ganz normal, dass man sie überprüfen lässt, bei Elektroinstallationen aber leider nicht. Die Konsumenten gehen mit diesem Thema zu leichtfertig um. Das gilt es zu ändern“, meinte der stellvertretende Landesinnungsmeister Christian Bräuer.
Wiener Innung fordert verpflichtende E-Checks
Dabei verpflichtet die Elektrotechnikverordnung aus dem Jahr 2010 den Wohnungseigentümer, bei einer Neuvermietung die Elektroanlage überprüfen zu lassen und etwaige Schäden zu reparieren. „Viele Mieter wissen gar nicht, dass sie das Recht auf Kontrolle einfordern können. Der erste Schritt ist es also, die Konsumenten aufzuklären“, sagte Perner. Weiters fordert die Innung verpflichtende E-Checks alle zehn Jahre. In der Schweiz habe sich dieses Modell bereits bewährt.