Freiwilligenarbeit: Jeder Zweite engagiert sich

Fast jeder zweite Österreicher engagiert sich ehrenamtlich. Über 15 Millionen unbezahlte Stunden werden pro Woche in unbezahlte Tätigkeiten etwa bei Sportvereinen und Rettungsdiensten investiert.

Freiwilligenarbeit, ob als formelles Ehrenamt oder in Form von Nachbarschaftshilfe, steht bei den Österreichern weiter hoch im Kurs. Gut über 15 Millionen Stunden werden wöchentlich freiwillig geleistet, 2006 waren es rund 14,7 Millionen. 3,3 Millionen Menschen oder 46 Prozent der Bevölkerung ab 15 Jahren, engagieren sich. Das sind Eckdaten einer Studie, die Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) am Montag präsentierte.

Fünf als Träger des Sozialjahres anerkannt

Seit Inkrafttreten des Freiwilligengesetzes im 1. Juni 2012 ist Freiwilligenarbeit rechtlich und sozial abgesichert. Fünf Einrichtungen (Verein Freiwilliges Sozialjahr, Diakonie Österreich, Volkshilfe Oberösterreich, Berufsorientierung Vorarlberg und Verein Jugend-Umwelt - Plattform) sind bisher als Träger des Freiwilligen Sozialjahres bzw. des Freiwilligen Umweltjahres anerkannt worden.

Mit der Zivildienstnovelle sollen Sozial- und Umweltschutzjahr ab Oktober als Zivildienstersatz gelten. Und mit der Aufnahme des Rettungswesens im Rahmen einer Novelle des Freiwilligengesetzes kommt ein weiterer Einsatzbereich für das Freiwillige Sozialjahr dazu, sagte Hundstorfer.

Höchster Anteil entfällt auf Sportvereine

28 Prozent der Freiwilligen arbeiten in Organisationen und Vereinen, 31 Prozent leisten Nachbarschaftshilfe, 13 Prozent sind in beiden Bereichen tätig, berichtete Gert Feistritzer vom Meinungsforschungsinstitut IFES. Der höchste Anteil der ehrenamtlich Tätigen entfällt mit acht Prozent auf Sport- und Turnvereine. Danach folgen der Kunst-, Kultur- und Freizeitsektor, die Katastrophenhilfe und der Rettungsdienst (z.B. Freiwillige Feuerwehr), der kirchliche Bereich und das Gemeinwesen (z.B. auch Tourismusvereine, Bürgerinitiativen).

Zuwanderer bei Nachbarschaftshilfe engagiert

Der Anteil der Männer ist mit 49 Prozent etwas höher als der der Frauen mit 42 Prozent. Bei der Nachbarschaftshilfe gibt es nach Geschlechtern kaum Unterschiede. Nach Altersgruppen ist der Anteil der Freiwilligen überall relativ hoch, selbst bei den über 70-Jährigen ist es noch mehr als ein Drittel. Das Engagement steigt fast linear mit der Schulbildung. Menschen mit Zuwanderungshintergrund sind überdurchschnittlich stark im Bereich Nachbarschaftshilfe vertreten, in Vereinen und Organisationen viel weniger.

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