Frühling mit viel Regen und wenig Sonne

Der heurige Frühling ist einer der niederschlagsreichsten seit 1858. Zu diesem Schluss kam am Mittwoch die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) auf der Hohen Warte in Wien in ihrer Bilanz.

Darüber hinaus gab es in dieser Zeitperiode zuletzt im Jahr 1991 derart wenige Sonnenstunden. Die Durchschnittstemperatur lag zwar nur 0,4 Grad unter dem vieljährigen Mittel, dennoch gab es große Unterschiede: Die höchste Temperatur wurde am 26. April in Langenlois (Niederösterreich) gemessen (29,3 Grad), die niedrigste am 16. März in Seefeld (Tirol, minus 19,0 Grad).

Um ein Drittel mehr Niederschlag

Österreichweit gesehen fiel um 35 Prozent mehr Niederschlag als im vieljährigen Mittel (1981 bis 2010). Somit gehört der Frühling 2013 zu den sieben niederschlagsreichsten der vergangenen 155 Jahre. Ähnlich nass war es in der jüngeren Vergangenheit in den Jahren 2006 und 1972. Den meisten Niederschlag registrierte die ZAMG von Osttirol über Kärnten bis ins Südburgenland mit einem Plus von 50 bis 100 Prozent. Im Bereich der Lienzer Dolomiten und der Gailtaler Alpen gab es sogar um bis zu 130 Prozent mehr Niederschlag als im Mittel.

Statistisch unspektakulär war der Frühling in puncto Temperatur - lediglich Platz 171 in der Kälte-Hitliste seit 1767. „Geht man etwas mehr ins Detail, erkennt man aber schnell die ‚Schwächen‘“, so Alexander Orlik, Klimatologe der ZAMG. „In den vergangenen Jahren war der Frühling durchwegs wärmer.“

Zuletzt 1991 noch weniger Sonnenstunden

„Wir haben heuer den kühlsten Frühling seit 2006 erlebt. Was aber sicher noch viel mehr zum Eindruck eines ungewöhnlich schlechten Frühlings beigetragen hat, war die Kombination aus viel Regen und wenig Sonnenschein. Dieser Frühling war einer der sieben feuchtesten der Messgeschichte und der trübste seit dem Jahr 1991“, so Orlik weiter.

Die Sonnenscheindauer lag im gesamten Bundesgebiet um etwa zehn Prozent unter dem vieljährigen Mittel. Das bedeutet, dass der Frühling 2013 der sonnenärmste seit 1991 war. Die Sonne schien um 21 Prozent kürzer als im klimatologischen Mittel. Dieses wurde an nur wenigen Orten erreicht. Am absolut längsten zeigte sich die Sonne mit 600 Stunden in Bruckneudorf im Burgenland, am kürzesten in Mariapfarr in Salzburg mit einem Defizit von 170 Stunden.

Kein Schnee

Nicht ganz einheitlich verhielt sich der Frühling in Bezug auf Schnee. Linz zum Beispiel lag sechs Tage unter einer Schneedecke und somit um 40 Prozent über dem vieljährigen Mittel, Innsbruck dagegen mit ebenfalls sechs Tagen um 20 Prozent unter dem Mittel. Klagenfurt lag mit 21 Schneedeckentagen um 140 Prozent über dem Mittel. Herausragend in Wien war die Tatsache, dass sich der Schnee Ende März/Anfang April einen Tag lang mehr als fünf Zentimeter hoch hielt. Das kommt laut ZAMG durchschnittlich nur etwa alle 15 Jahre vor.

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