314.400 ohne Job: Starke Unterschiede in Ländern

314.407 Menschen - mehr als 30.700 mehr als vor einem Jahr - waren im Juni auf Jobsuche. Dabei gab es deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern: Den stärksten Zuwachs gab es in Salzburg mit 16 Prozent.

Die Zahl der unselbstständig Beschäftigten stieg um 20.000 auf 3.509.000. Zum Vergleich: Die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen (ohne Schulungen) stieg im gleichen Zeitraum um 22.172 Personen. Stark auseinander geht die Schere bei den Lehrlingen. Mit 4.366 Suchenden wurde ein Plus von sieben Prozent verzeichnet, während die Zahl der gemeldeten offenen Lehrstellen um elf Prozent (2.825 Stellen) zurückging.

Baubranche besonders betroffen

Nach Branchen betrachtet, schwächelt nach wie vor insbesondere der Bau. Hier gab es ein Plus von 15 Prozent auf 16.432 vorgemerkte Arbeitslose. Auf fast gleichem Niveau (plus 14 Prozent) lag auch der Zuwachs in den Gesundheitsberufen, hier betrug die Zahl der Suchenden 6.996. Der Tourismus meldet einen Zuwachs der Arbeitslosen von elf Prozent, Handel und Zeitarbeitsfirmen von acht Prozent.

Zum Vergleich: Im Vormonat Mai waren 330.309 Personen auf Jobsuche, ein Plus gegenüber Mai 2012 von 9,5 Prozent. Die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen lag bei 251.895, die Zahl der Schulungsteilnehmer bei 78.414.

Arbeitslose: Kärnten auf Platz drei

Derzeit sind in Kärnten 17.230 Menschen ohne Arbeit. Im Vergleich zum Juni 2012 ist das eine Steigerung von 15,2 Prozent. Kärnten liegt damit auf Platz drei hinter Salzburg (16) und OÖ (15,4). Die Aussichten sind laut AMS düster - mehr dazu in kaernten.ORF.at.

Das geringste Plus verzeichnete Wien mit sieben Prozent. Allerdings gab es hier das größte Plus bei den Schulungsteilnehmern, die in der Arbeitslosenstatistik nicht aufscheinen - mehr dazu in wien.ORF.at.

In Vorarlberg liegt der Anstieg mit 7,5 Prozent nur geringfügig über dem Wiener Wert. Während es etwa bei Reinigungs- und Technikerberufen eine sprunghafte Zunahme gab, sank etwa in der Tourismusbranche die Zahl der Arbeitslosen deutlich - mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.

Anstieg in allen Altersgruppen

Im Juni ist die Zahl der Arbeitslosen in Tirol im Jahresvergleich um 12,3 Prozent gestiegen. Die Arbeitslosenquote lag bei 5,3 Prozent. 17.428 Personen hatten in Tirol im Juni keine Arbeit. Die Zahl der Arbeitslosen stieg in allen Altersgruppen - mehr dazu in tirol.ORF.at.

In Niederösterreich suchen rund acht Prozent mehr Menschen einen Jobs als im Juni des Vorjahres. Aufgrund der Konjunkturschwäche sei derzeit auch keine Erholung am Arbeitsmarkt in Sicht, so der Chef des AMS Niederösterreich, Karl Fakler - mehr dazu in noe.ORF.at.

Ältere in Steiermark besonders betroffen

In der Steiermark waren im Juni mehr als 31.000 Menschen ohne Arbeit. Besonders betroffen sind der Produktionsbereich und die Generation 50 plus - mehr dazu in steiermark.ORF.at.

Im Burgenland erhöhte sich die Zahl der Jobsuchenden im Vergleich zum Juni des Vorjahres um neun Prozent. Die Arbeitslosigkeit stieg damit weniger stark an, als im österreichweiten Durchschnitt - mehr dazu in burgenland.ORF.at.

Immer mehr Langzeitarbeitslose

Die Wirtschaftskrise bekommen die sozial Benachteiligten besonders hart zu spüren. Von den insgesamt 22.172 neu dazugekommen Arbeitslosen im Juni haben mehr als 10.000 keinen formalen Berufsabschluss. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen (über ein Jahr vorgemerkt) stieg um 23 Prozent auf 6.495 Personen. Das sind um 1.200 mehr als noch vor einem Jahr. Einen kräftigen Anstieg der Arbeitslosigkeit gab es auch bei Menschen mit gesundheitlicher Beeinträchtigung. Ihre Zahl wuchs um 6.679 auf 44.221 Personen (plus 18 Prozent).

Gleichzeitig wird es für alle jene, die ihren Job verlieren, immer schwieriger, einen neuen Arbeitsplatz zu finden. Die gemeldeten offenen Stellen gingen um 4.501 auf 27.835 Positionen zurück (minus 14 Prozent). Der Anteil der Arbeitslosen mit Einstellungszusage verringerte sich um 2,5 Prozentpunkte auf 7,7 Prozent.

Link: