13,8 Prozent mehr Arbeitslose
261.259 (plus 14,1 Prozent) waren arbeitslos vorgemerkt, 74.402 (plus 12,9 Prozent) befanden sich in Schulung. Die Arbeitslosenquote nach nationaler Definition lag bei 6,9 Prozent (plus 0,8 Prozentpunkte), teilte das Sozialministerium am Dienstag mit. Die Anzahl der unselbstständig Beschäftigten stieg um 0,4 Prozent auf 3.522.000.
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Weniger offene Stellen
Während die Zahl der Arbeitslosen weiter stieg, wurden die offenen Stellen weniger. 28.670 wurden im September gemeldet, ein Rückgang um 9,3 Prozent im Jahresvergleich. Zurück gingen auch die offenen Lehrstellen, hier wurde ein Minus von 4,7 Prozent auf 4.911 verzeichnet.
Plus bei Älteren und Ausländern
Durchschnittlich waren Arbeitslose 98 Tage ohne Job, das ist ein Tag mehr als im September des Vorjahres. Auch im September waren Männer (plus 15,1 Prozent) von der Arbeitslosigkeit stärker betroffen als Frauen (plus 12,9 Prozent). Den größten Zuwachs bei den Arbeitslosen gab es bei Älteren (plus 24,9 Prozent), Behinderten (plus 24,3 Prozent) und Ausländern (plus 22 Prozent), den geringsten Anstieg (plus 7,1 Prozent) weisen Jugendliche aus.
Bau stark betroffen
Einmal mehr traf es den Bau besonders hart. Um 20,2 Prozent stieg hier die Arbeitslosenzahl. Beim Handel waren es 16,3 Prozent, im Gesundheits- und Sozialwesen 16,2 Prozent. Die Zeitarbeitsfirmen kamen auf ein Plus von 10,2 Prozent. Im Bundesländervergleich wies Vorarlberg den geringsten Zuwachs auf (plus 9,4 Prozent).
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Spitzenreiter beim Anstieg der Jobsuchenden war das Industrieland Oberösterreich mit plus 19,3 Prozent. Den größten Anstieg bei den Schulungsteilnehmern gab es in Wien (plus 20,7 Prozent) - mehr dazu in wien.ORF.at.
Hundstorfer: „Angespannte Lage“
Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) sprach von einer „angespannten Lage“ auf dem Arbeitsmarkt, sieht aber eine beginnende Stabilisierung bei den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Das werde sich ab dem kommenden Jahr positiv auf den Arbeitsmarkt auswirken.
„Wie auch bereits in den Vormonaten reicht die Nachfrage nach Arbeitskräften nicht dazu aus, das steigende Angebot aufzunehmen. Allein die Alterung der Erwerbsbevölkerung führt dazu, dass Ende September mehr als 50.000 ältere Arbeitskräfte zusätzlich am Arbeitsmarkt sind, und die weiter steigende Erwerbsbeteiligung von Frauen führt ebenfalls zu erhöhter Nachfrage nach Arbeitsplätzen“, so der Sozialminister.
ÖVP-Generalsekretär Hannes Rauch verwies auf das ÖVP-Programm, mit dem bis zum Jahr 2025 insgesamt 420.000 neue Arbeitsplätze entstehen sollen. Bernhard Achitz, Leitender Sekretär des ÖGB, sieht den Hebel für mehr Beschäftigung bei besserer Bildung. Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung, meinte, die Wirtschaft brauche zeitgemäße Rahmenbedingungen, zum Beispiel flexiblere Arbeitszeiten. Der Bundesobmann der Freiheitlichen Arbeitnehmer, Bernhard Rösch, forderte von Hundstorfer, er solle der nächsten Regierung nicht mehr angehören.