Erdbeben in diesem Jahr häufiger

Erdbeben sind im heurigen Jahr bereits überdurchschnittlich oft aufgetreten. Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) mit Sitz in Wien registrierte bisher über 60 Beben, die - auch ohne Messgeräte und unterschiedlich stark - wahrnehmbar waren.

In der Statistik wirkten sich vor allem die relativ starken Beben in Bad Eisenkappel (Kärnten) und Ebreichsdorf (Niederösterreich) mit ihren zahlreichen Nachbeben aus. In den vergangenen Wochen waren immer wieder Erdbeben spürbar gewesen, vor allem in Teilen von Niederösterreich, Wien, Kärnten und Tirol.

Die offizielle Statistik bestätigt nun den subjektiven Eindruck, dass die Erde in Österreich heuer schon öfter bebte als in anderen Jahren. Christiane Freudenthaler, Seismologin an der ZAMG: „In diesem Jahr gab es in Österreich bereits 64 spürbare Erdbeben. Das ist deutlich mehr als in einem durchschnittlichen Jahr. Seit 2000 gab es in Österreich im Mittel 42 spürbare Erbeben pro Jahr.“ Allein neunmal bebt die Erde im Durchschnitt im Jahr in Niederösterreich - mehr dazu in Rund 40 Erdbeben pro Jahr in Österreich.

Nachbeben wirken sich auf Statistik aus

„Es lässt sich daraus allerdings kein Trend ableiten, dass die Beben häufiger werden. Die Zahl der Beben schwankt von Jahr zu Jahr stark. 2002 zum Beispiel gab es nur 13 Erdbeben“, so Freudenthaler. 2012 waren es 62. Einen Grund für die Häufung sieht die Expertin darin, dass es einige relativ starke Beben gab wie am 2. Februar in Bad Eisenkappel und am 20. September und am 2. Oktober in Ebreichsdorf. „Ein starkes Erdbeben verursacht mehrere deutlich spürbare Nachbeben. Das wirkt sich dann natürlich auch in der Statistik aus“, so Freudenthaler.

Im Jahr 2000 gab es beispielsweise 45 verspürte Beben, 2003 waren es 62, 2005 dann 38. Im Jahr 2007 wurden 33 Erschütterungen verspürt, 2009 waren es 32, 2010 dann 50, im Jahr darauf 51 und 2012 schließlich 62.

Beben mit Stärke 5,0 im Jahr 1938

Das niederösterreichische Ebreichsdorf liegt in einer typischen Erdbebenzone. Vor 75 Jahren, am 8. November 1938 um 4.12 Uhr, ereignete sich dort das bis heute stärkste in dieser Region registrierte Erdbeben. Die Intensität betrug sieben Grad auf der zwölfstufigen Fühlbarkeitsskala (Magnitude 5,0). Von Ebreichsdorf bis Wien gab es zahlreiche Schäden.

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