Großes Aufräumen nach Sturmwochenende

Mit Spitzen über 130 km/h ist am Wochenende ein Sturmtief über Ostösterreich hinweggefegt, das neben beträchtlichen Sachschäden auch ein Menschenleben gefordert hat. Die Feuerwehren verzeichneten Hunderte Einsätze. Aus meteorologischer Sicht war der Wintersturm allerdings „nichts Außergewöhnliches“.

Meteorologe Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) sagte gegenüber der APA, Stürme wie jener vom Wochenende kämen alle vier, fünf Jahre vor. Die hohen Windgeschwindigkeiten waren durch große Temperaturunterschiede zwischen einem isländischen Tief und einem Hoch vom Atlantik entstanden. Zum letzten Mal gab es so heftige Böen im März 2008, der Sturm hatte damals Spitzenwerte von 165 km/h auf dem Feuerkogel und 128 km/h in Salzburg.

Leichtsinnige missachteten Sperren

Am Samstag wurden zunächst Windspitzen von 85 km/h gemessen. Am Sonntag war der Höchstwert auf dem Feuerkogel mit 136 km/h, auf der Wiener Jubiläumswarte waren es 120 km/h, in Wien-Unterlaa 118 km/h. Im Laufe des Montags ließ der Wind wieder nach, am Mittwoch soll der Sturm laut ZAMG allerdings wieder kommen. Allerdings werden die Werte nur noch bis zu 80 km/h erreichen.

Die Bilanz der Einsatzkräfte zeichnet ein klares Bild von der Heftigkeit des Sturms: Allein die Wiener Feuerwehr zählte 850 Sturmeinsätze. Am Montag war das große Aufräumen angesagt - mehr dazu in wien.ORF.at. Dass nicht mehr Menschen zu Schaden kamen, ist ein glücklicher Zufall: Viele missachteten Sperren, auch an jener Stelle, an der eine Joggerin von einem Ast erschlagen wurde - mehr dazu in Joggerin von Ast erschlagen.

Planen, Dächer, Tafeln, Bäume - und ein Zirkuszelt

In Niederösterreich gab es 700 Einsätze, die von 1.100 Feuerwehrleuten geleistet wurden. Auch dort dauerten die Einsätze am Montag an, um Sicherungsarbeiten vorzunehmen und Sturmschäden zu beseitigen. Über das Bundesland fegten Windspitzen über 100 km/h hinweg und rissen mit, was nicht niet- und nagelfest war: Abdeckplanen und Werbetafeln, Baugerüste, Müllcontainer, ganze Bäume - und sogar ein Zirkuszelt - mehr dazu in noe.ORF.at.

Umgestürzte Bäume waren auch im Burgenland das größte Problem, wo am Sonntag insgesamt 46 Feuerwehren, davon bis zu 20 gleichzeitig, im Einsatz standen. In Trausdorf (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) hatten Windböen das Dach einer Reihenhaussiedlung teilweise abgedeckt. Erst am späten Sonntagabend beruhigte sich die Lage etwas. Man könne von Glück reden, dass es im Burgenland keine Verletzten durch den Sturm gab, hieß es seitens der burgenländischen Feuerwehren - mehr dazu in burgenland.ORF.at.

Tausende steirische Haushalte ohne Strom

Der Sturm sorgte auch in Teilen der Steiermark am Sonntag für abgedeckte Dächer und blockierte Straßen. Abgerissene Stromkabel führten außerdem nicht nur dazu, dass für kurze Zeit Tausende Haushalte ohne Strom waren, sie lösten auch kleinere Brände aus. Die Bergrettung musste zudem Skifahrer aus einem lahmgelegten Sessellift retten. Rund 150 Einsätze mit 125 Feuerwehren wurden verzeichnet, bilanzierte der Landesfeuerwehrverband am Montag - mehr dazu in steiermark.ORF.at.

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