1,6 Mio. Strafe wegen Preisabsprachen

Wegen Preisabsprachen in der Elektronikbranche hat das Kartellgericht Geldstrafen in einer Höhe von 1,63 Mio. Euro verhängt. Den Löwenanteil davon muss Media-Saturn schlucken.

Auf die Media-Saturn BeteiligungsgmbH entfallen 1,23 Mio. Euro, gefolgt von der Pioneer Electronics Deutschland GmbH mit 350.000 und der SSA Fluidra Österreich GmbH, teilte die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) heute auf ihrer Website mit.

Gegen Media/Saturn wurde die Geldbuße, wie es in der Begründung hieß, „wegen vertikaler Preisabstimmungen mit Unternehmen der Elektronikindustrie zwischen Oktober 2009 und Anfang 2013, die diverse Elektronikprodukte betrafen“ verhängt. Die Entscheidung sei rechtskräftig.

Hausdurchsuchungen inklusive

Die BWB hatte laut eigenen Worten bereits Ende Februar „einige Geldbußenanträge gegen verschiedene Unternehmen, wegen kartellrechtswidriger vertikaler Preisbindungen im Zusammenhang mit aufeinander abgestimmten Verhaltensweisen“ gestellt. Diese hätten teils eine „Behinderung des Absatzkanales Onlineverkauf von Unterhaltungs- und Haushaltselektronik“ bezweckt bzw. bewirkt. Dem kartellgerichtlichen Verfahren seien auch Hausdurchsuchungen aufgrund richterlicher Anordnung vorausgegangen.

Bei der Geldbuße von 350.000 Euro gegen die Pioneer Electronics Deutschland GmbH geht es ebenfalls um vertikale Preisabstimmungen, insbesondere bei Receivern, zwischen 2010 und 2012. Die SSA Fluidra Österreich GmbH muss wegen vertikaler Preisabstimmungen mit mehreren Handelsunternehmen betreffend Pool-und Teichreinigungsroboter im Zeitraum April 2011 bis Juni 2013 zahlen.

Umfrage im Handel Auslöser für Ermittlungen

Weitere Unternehmen müssten sich in den nächsten Wochen auf Kartellstrafen einstellen, hieß es aus der BWB heute zur APA. Insgesamt will die BWB die Elektronikbranche mit 2,1 Mio. Euro abstrafen. Ende Februar 2014 wurden Bußgeldanträge gegen fünf Firmen eingebracht.

Auslöser der BWB-Ermittlungen gegen die Elektronikbranche war nach früheren Angaben eine Umfrage der Wirtschaftsuniversität Wien im Auftrag der Preisvergleichsplattform geizhals.at unter heimischen Onlinehändlern im Jahr 2011. Dabei gaben 47,2 Prozent der Befragten an, von den Herstellern bei der Preisgestaltung unter Druck gesetzt worden zu sein. Philips Austria war im März vergangenen Jahres zu einer Strafe von 2,9 Mio. Euro verdonnert worden.

Link: