Inflation kaum gesunken

Die Geldentwertung hat im Juli kaum nachgelassen. Die Inflationsrate verringerte sich nur leicht auf 1,8 Prozent - im Vormonat Juni waren es 1,9 Prozent gewesen. Zu verdanken sei der leichte Rückgang niedrigeren Spritpreisen, so die Statistik Austria.

Österreich weist seit längerem eine der höchsten Inflationsraten in der EU auf. Hauptpreistreiber blieb im Juli nach wie vor die Ausgabengruppe „Wohnung, Wasser, Energie“, die sich im Schnitt um 1,6 Prozent verteuerte und damit auch den stärksten Einfluss auf die Inflation ausübte. Ursache dafür waren primär um vier Prozent höhere Wohnungsmieten.

Grafik zu Inflationsrate Juli 2013-2014

APA

Inflationsrate 7/2013 bis 7/2014

Wocheneinkauf um 1,2 Prozent teurer

Der typische tägliche Einkauf, der überwiegend Nahrungsmittel enthält, verteuerte sich in Österreich im Juli im Jahresabstand um 3,3 Prozent. Der typische wöchentliche Einkauf, der außerdem Dienstleistungen und Treibstoffe enthält, verteuerte sich im Zwölfmonatsvergleich um 1,2 Prozent.

Dass sich der tägliche Einkauf mit 3,3 Prozent stärker verteuerte als alle Nahrungsmittel zusammen (plus zwei Prozent) lag laut Statistik Austria daran, dass der Mikrowarenkorb nicht alle Lebensmittel enthält, aber auch Ausgaben für Nichtnahrungsmittel: So verteuerten sich zum Beispiel Tageszeitungen um 5,5 Prozent und „belegtes Gebäck im Außerhauskonsum“ um 3,1 Prozent.

Preissprung bei Milch, Käse, Eiern

Bei den um zwei Prozent teureren Nahrungsmitteln springen Milch, Käse und Eier mit insgesamt 6,2 Prozent Preisanstieg ins Auge, während sich Brot und Getreideerzeugnisse binnen Jahresfrist um 2,4 Prozent verteuerten. Fleisch kostete lediglich 0,9 Prozent mehr, Obst verbilligte sich um 1,0 Prozent und Gemüse sogar um 1,5 Prozent. Die Preise für alkoholfreie Getränke stiegen im Schnitt um 0,9 Prozent. Die Ausgabengruppe „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke“ insgesamt verteuerte sich um 1,9 Prozent.

Im Bereich „Verkehr“ (plus 0,6 Prozent) wirkte sich weiterhin die seit März geltende Erhöhung der motorbezogenen Versicherungssteuer (plus 12,9 Prozent) preistreibend aus. Die Instandhaltung und Reparatur privater Verkehrsmittel wurde um 3,1 Prozent kostspieliger, Sprit verbilligte sich dagegen um 2,8 Prozent.

Mieten stiegen um vier Prozent

Beim Wohnen, wo die Mieten um vier Prozent zulegten, verteuerte sich die Instandhaltung von Wohnungen im Schnitt um 2,1 Prozent. Haushaltsenergie wurde dagegen um 0,2 Prozent günstiger; das war vor allem Heizöl (minus 3,8 Prozent) und Gas (minus 0,5 Prozent) zu verdanken. Teurer kamen dagegen Strom (plus 0,2 Prozent), Fernwärme (plus 1,3 Prozent) und feste Brennstoffe (plus 3,9 Prozent).

Bei „Restaurants und Hotels“ (plus 3,2 Prozent) verteuerten sich Bewertungsdienstleistungen um 3,1 Prozent und Beherbergungsdienstleistungen um 3,9 Prozent. Für das 2,2-prozentige Plus bei Ausgaben für „Freizeit und Kultur“ waren überwiegend Preisanstiege bei Freizeit- und Kulturdienstleistungen (plus 2,4 Prozent) verantwortlich. Pauschalreisen kosteten um 3,1 Prozent mehr, elektronische Geräte verbilligten sich jedoch um 1,4 Prozent.

Sommerschlussverkauf dämpft bei Bekleidung

Im Monatsabstand war der Bereich „Bekleidung und Schuhe“ der Hauptpreisdämpfer: Hier wurden wegen des Sommerschlussverkaufs Verbilligungen von 12,5 Prozent gegenüber Juni registriert; dabei wurden Bekleidungsartikel um 15 Prozent günstiger, Schuhe kosteten 8,4 Prozent weniger. Hauptpreistreiber von Juni auf Juli war der Bereich „Freizeit und Kultur“ mit im Schnitt 1,3 Prozent Plus; Grund dafür waren die saisonbedingt um 7,2 Prozent teureren Pauschalreisen.

Eine der höchsten Inflationsraten in EU

Der für die Euro-Zone errechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) lag - wie schon im Juni - auch im Juli um 1,7 Prozent höher als ein Jahr davor. Der Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH) legte binnen Jahresfrist um 1,9 (1,8) Prozent zu. Gegenüber dem Vormonat Juni sank das heimische Preisniveau laut Verbraucherpreisindex (VPI) um 0,5 Prozent, gemäß dem HVPI sogar um 0,7 Prozent. Der PIPH gab im Monatsabstand um 0,4 Prozent nach.

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