Vorschusslorbeeren für Mitterlehner

Nach dem Rücktritt von Michael Spindelegger und der relativ raschen Kür von Reinhold Mitterlehner zum neuen ÖVP-Chef sind die ÖVP-Reaktionen aus den Bundesländern durchwegs positiv ausgefallen. Man hofft auf einen „Neustart“.

Der Vorarlberger Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) zeigte sich zufrieden und sprach von einer „guten Wahl“. Mitterlehner kenne sowohl die Bundespartei als auch die Länder und habe bereits lange Regierungserfahrung. Außerdem attestierte Wallner dem designierten ÖVP-Chef „eine hohe Wirtschaftskompetenz“ - mehr dazu in Wallner streut Mitterlehner Rosen.

Auch der Tiroler ÖVP-Landeshauptmann Günther Platter äußerte sich nach dem einstimmigen Beschluss im Bundesvorstand zufrieden. Der Chef der Tiroler Arbeiterkammer (AK), Erwin Zangerl, der Spindelegger offen zum Rücktritt aufgefordert hatte, sprach von der Möglichkeit eines Neustarts - mehr dazu in Zufriedenheit in Tirol.

Pühringer sieht „wichtiges Signal“

Der oberösterreichische ÖVP-Chef und Landeshauptmann Josef Pühringer sieht in der Nominierung Mitterlehners zum neuen Bundesparteiobmann „ein wichtiges Signal“. Es gelte, nach vorne zu schauen, erklärte er in einer Presseaussendung. Nur mit harter Arbeit werde es der Volkspartei unter Mitterlehners Führung gelingen, das Vertrauen der Menschen zurückzugewinnen - mehr dazu in Nominierung Mitterlehners „wichtiges Signal“.

„Wir sind froh, dass wir den Reinhold haben“, meinte der steirische ÖVP-Landesobmann Hermann Schützenhöfer über die rasche Nachfolgeentscheidung, ließ aber durchblicken, dass er zwar eine rasche, nicht aber eine übereilte Entscheidung bevorzugt hätte: „Die ÖVP hat die Geduld verloren, sich eine Atempause zu nehmen und inhaltlich zu überlegen, was wir dem Koalitionspartner abverlangen.“ Die ÖVP stecke in einer latenten Krise, „mit dem Auswechseln eines Gesichts ist kein Problem gelöst“ - mehr dazu in „Obmannwechsel allein löst keine Probleme“.

Rufe nach Neustart in Partei und Regierung

In Salzburg äußerte ÖVP-Landesparteiobmann und Landeshauptmann Wilfried Haslauer die Hoffnung auf einen „Neustart“ auch in der Bundesregierung. „Diese Chance gilt es jetzt zu nutzen.“ Mit der Nominierung Mitterlehners habe die Volkspartei „volle Handlungsfähigkeit bewiesen“, sagte Haslauer nach der entscheidenden Sitzung am Dienstagabend - mehr dazu in Haslauer sieht „Chance auf Neustart“.

In der Steiermark forderten die ÖVP-Bünde - Bauernbund, Wirtschaftsbund und ÖAAB - ganz ähnlich einen Neubeginn in der Partei und der Bundesregierung. Dabei wurden auch Forderungen laut, die Funktionen von Parteiobmann und Finanzminister zu trennen, da die Doppelfunktion mitunter die „Halbwertszeit“ der Parteichefs verkürze - mehr dazu in Steirische Bünde fordern Neustart. Leicht möglich, dass der steirischen ÖVP dieser Wunsch erfüllt wird. Mitterlehner nämlich zeigt wenig Lust auf das Finanzressort - mehr dazu in Mitterlehner rückt von Finanzressort ab (news.ORF.at).

Der burgenländische ÖVP-Landesparteichef Franz Steindl, der zuletzt die parteiinterne „Demontage“ Spindeleggers kritisiert hatte, äußerte sich ebenfalls positiv zur Kür Mitterlehners. Dieser stehe für fachliche Kompetenz, politische Erfahrung und Durchschlagskraft. Damit bringe er gute Voraussetzungen als ÖVP-Chef und Vizekanzler mit, sagte Steindl - mehr dazu in Steindl zufrieden mit neuem Parteichef.

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