Inflation bleibt nahezu unverändert

Die Inflationsrate ist im August von 1,8 auf 1,7 Prozent gesunken. Zu diesem leichten Rückgang im Jahresabstand trugen günstigere Bekleidungsartikel und niedrigere Spritpreise bei, wie die Statistik Austria Mitte September mitteilte. Hauptpreistreiber blieben „Wohnung, Wasser, Energie“.

Der typische tägliche Einkauf, der überwiegend Nahrungsmittel enthält, verteuerte sich in Österreich im August im Jahresabstand um 2,4 Prozent - im Juli waren es noch 3,3 Prozent gewesen. Der klassische wöchentliche Einkauf, der auch Dienstleistungen und Treibstoffe umfasst, verteuerte sich im Zwölfmonatsvergleich um 0,9 (1,2) Prozent.

Dass sich der Tageseinkauf mit 2,4 Prozent stärker verteuerte als alle Nahrungsmittel zusammen (plus 1,9 Prozent), lag laut Statistik Austria daran, dass der sogenannte Mikrowarenkorb auch einige Nichtnahrungsmittel mit etwas stärkeren Preisanstiegen enthält wie etwa Tageszeitungen (plus 4,8 Prozent), „belegtes Gebäck im Außerhauskonsum“ (plus 2,8 Prozent) oder „Melange im Kaffeehaus“ (plus 2,1 Prozent).

Wohnungsmieten um 4,3 Prozent teurer

Hauptgrund für die Verteuerungen der Ausgabengruppe „Wohnung, Wasser, Energie“ mit im Schnitt 1,6 Prozent waren primär die um 4,3 Prozent höheren Wohnungsmieten, während die Instandhaltung von Wohnungen 1,9 Prozent kostspieliger war. Haushaltsenergie verbilligte sich dagegen im Schnitt um 0,1 Prozent (Heizöl minus 3,9 Prozent, Gas -0,5 Prozent, Fernwärme plus 1,5 Prozent, Strom plus 0,2 Prozent, feste Brennstoffe plus 3,8 Prozent). In Summe trug „Wohnung, Wasser, Energie“ mit 0,31 Prozentpunkten zur August-Jahresinflation von 1,7 Prozent bei.

Preise für Nahrungsmittel gestiegen

Bei „Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken“ (im Schnitt plus 1,9 Prozent) verteuerten sich Nahrungsmittel insgesamt um 1,9 Prozent. Dabei kamen allerdings Milch, Käse und Eier um 4,8 Prozent teurer als ein Jahr davor, Brot und Getreideerzeugnisse kosteten um 2,2 und Fleisch um 1,3 Prozent mehr. Gemüse war mit plus 0,5 Prozent fast preisstabil, Obst verbilligte sich um 1,7 Prozent. Die Preise für alkoholfreie Getränke stiegen im Schnitt um 2,2 Prozent. Die Gruppe „Restaurants und Hotels“ kam um 3,9 Prozent teurer. Dabei kosteten Bewirtungsdienstleistungen 2,9 Prozent mehr und Beherbergungsdienstleistungen um 3,0 Prozent mehr.

Treibstoffe um 4,2 Prozent billiger

In der Ausgabengruppe „Verkehr“, die sich nur um 0,6 Prozent verteuerte, wirkte auch im August noch die im März erfolgte Erhöhung der motorbezogenen Versicherungssteuer - im rechnerischen Ausmaß von 12,9 Prozent im Jahresabstand - weiterhin als Preistreiber. Für Instandhaltungen und Reparaturen privater Verkehrsmittel musste im Schnitt um 3,1 Prozent mehr hingeblättert werden.

Dafür lagen die Spritpreise um 4,2 Prozent unter dem Niveau von August 2013, im Vormonat Juli hatte die Differenz im Jahresabstand lediglich -2,8 Prozent betragen. Flugtickets wurden gegenüber dem Vorjahr 1,3 Prozent billiger. Hauptpreisdämpfer im Jahresabstand war die Ausgabengruppe „Bekleidung und Schuhe“ mit minus 1,3 Prozent. Dabei kosteten Bekleidungsartikel um 1,9 Prozent weniger als ein Jahr davor, im Juli hatten sie sich im Zwölfmonatsabstand noch um 0,6 Prozent verteuert.

Bekleidung Preistreiber gegenüber Vormonat

Im Monatsabstand war der Hauptpreisdämpfer der Bereich „Freizeit und Kultur“ mit im Schnitt 0,6 Prozent Preisrückgang. Grund dafür waren die um 1,6 Prozent günstigeren Pauschalreisen sowie starke Preisrückgänge von 6,5 Prozent bei Spiel- und Hobbywaren.

Preistreiber im Monatsabstand war die Ausgabengruppe „Bekleidung und Schuhe“, die sich im Schnitt um 1,0 Prozent verteuerte. Hier waren laut Statistik Austria neben zahlreichen Schlussverkaufswaren auch schon einige Artikel der neuen Herbstkollektionen zu finden. Deshalb stiegen die Bekleidungsartikelpreise insgesamt um 1,6 Prozent von Juli auf August.

HVPI-Rate bei 1,5 PRozent

Österreich weist seit längerem eine der höchsten Inflationsraten in der EU auf. Die Jahresteuerungsrate nach dem für die Euro-Zone errechneten heimischen Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) verringerte sich im August auf 1,5 (1,7) Prozent. Der Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH) lag um 1,8 (1,9) Prozent über Vorjahr. Gegenüber dem Vormonat Juli blieb das heimische Preisniveau sowohl nach dem nationalen Verbraucherpreisindex (VPI), dem HVPI und auch nach dem PIPH unverändert.

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