Arbeitslosigkeit steigt um 9,9 Prozent

Die Arbeitslosenrate ist im September weiter gestiegen: Mit Ende des Vormonats waren fast 369.043 Menschen ohne Beschäftigung. Gegenüber September 2013 entspricht das einem Plus von 9,9 Prozent.

Die Arbeitslosenrate nach nationaler Definition stieg im Jahresabstand um 0,7 Prozent auf 7,6 Prozent - sie ist damit gleich hoch wie im August. Die Zahl der beim Arbeitsmarktservice (AMS) vorgemerkten Personen stieg im Vergleich zum Vorjahr um 11,8 Prozent auf 292.135. Bei den Schulungsteilnehmern des AMS fiel der Anstieg mit 3,4 Prozent auf 76.908 geringer aus. Die Zahl der unselbstständig Beschäftigten stieg im September um 0,4 Prozent auf rund 3.546.000.

Besonders schlechte Karten hat derzeit, wer ein Mann, Ausländer, älter ist oder eine Behinderung hat. Die Anzahl der arbeitslosen Ausländer war im September mit 74.502 um 23,1 Prozent höher als vor einem Jahr. Bei über 50-Jährigen stieg die Anzahl der Arbeitslosen innerhalb des letzten Jahres um 15,7 Prozent auf 73.654, bei Menschen mit Behinderung um 21,1 Prozent auf 10.272, bei Männern insgesamt nahm sie um 13,5 Prozent auf 158.521 zu. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen, die länger als ein Jahr keine Arbeit finden, hat sich auf rund 13.850 praktisch verdoppelt.

Sehr hohe Zahl in Salzburg und Wien

Den stärksten Anstieg gab es in Salzburg mit einem Plus von fast 15 Prozent. Hauptbetroffene sind die Baubranche, das Gastgewerbe und Leiharbeiter - mehr dazu in Stärkster Anstieg in Salzburg. Für Wien meldete das AMS mehr Arbeitslose, aber auch mehr offene Stellen. Im Vergleich zum Vorjahr betrug der Anstieg bei den Jobsuchenden 11,9 Prozent. Besonders betroffen sind Bauwirtschaft und Tourismus - mehr dazu in Mehr Arbeitslose und mehr offene Stellen.

In Kärnten gab es einen Anstieg um 7,7 Prozent. Insgesamt sind zurzeit 20.960 Menschen ohne Job, zusätzlich befinden sich rund 3.800 in Schulungen - mehr dazu in Um 7,7 Prozent mehr Arbeitslose. In Vorarlberg stieg die Arbeitslosenrate im September um 5,1 Prozent oder 452 Personen auf insgesamt 9.400. Sie lag mit 5,8 Prozent allerdings weiterhin deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 7,6 Prozent - mehr dazu in Arbeitslosigkeit weiter gestiegen.

Keine Anzeichen für Entspannung

Im Burgenland stieg die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen im September im Vergleich zum Vorjahr um 9,6 Prozent. Das heißt, dass im Burgenland aktuell 7.878 Menschen arbeitslos sind. Dazu kommen noch 2.296, die derzeit Schulungsprogramme des AMS besuchen - mehr dazu in Arbeitslosigkeit steigt weiter. Auch in Niederösterreich gab es Ende September weiterhin keine positiven Signale vom Arbeitsmarkt. Die Zahl der Arbeitslosen stieg um 9,3 Prozent - mehr dazu in Keine Entspannung auf Arbeitsmarkt.

Auch in der Steiermark bleibt die Arbeitslosenzahl hoch. Im September verzeichnete das AMS ein Plus von 10,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die größte Sorgengruppe: Männer und Personen über 50 Jahre - mehr dazu in Zahl der Arbeitslosen bleibt hoch.

Hundstorfer verweist auf Steuerreformpläne

Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) betonte in einer Aussendung, dass Östereich nach wie vor die geringste Arbeitslosenrate in der EU habe. Das sei allerdings „kein Grund zur Entwarnung, denn die Situation am österreichischen Arbeitsmarkt bleibt weiterhin sehr angespannt“.

Als Hauptgrund für die Misere nannte der Minister die anhaltende Konjunkturschwäche in Europa, außerdem führe „die europaweit hohe und weiter steigende Arbeitslosigkeit zu stagnierenden Konsumausgaben. Nicht zuletzt dadurch bleiben dann auch die Investitionen der Unternehmen entsprechend verhalten.“ Hundstorfer versprach allerdings, dass die „an Kontur gewinnende Steuerreform“ und Maßnahmen zur Wirtschaftsbelebung „wichtige Impulse“ setzen würden.

Erneute Forderung nach Arbeitsmarktpaket

„Die Arbeitslosigkeit steigt Monat für Monat. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt wird immer kritischer. Es muss endlich gehandelt werden“, sagte die Vizepräsidentin der Arbeiterkammer (AK), Dwora Stein. Sie forderte abermals ein umfassendes Arbeitsmarktpaket. „Eine wichtige Maßnahme zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit der Älteren wäre das Bonus-Malus-System.“

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