Jäger schossen knapp 720.000 Wildtiere

719.000 Wildtiere wurden in der Jagdsaison 2013/2014 österreichweit geschossen. Das entspricht einem Rückgang der Abschusszahlen um knapp ein Fünftel (19,1 Prozent) im Vergleich zur Vorsaison, wie aus aktuellen Zahlen der Statistik Austria hervorgeht.

Der Rückgang beim Federwild betrug laut Statistik Austria sogar 28,6 Prozent (150.000 Stück). Bei 53.500 geschossenen Fasanen lag das Minus bei 48,5 Prozent. „Diese Zahlen geben keine Aufschlüsse über die tatsächliche Population“, sagte Jäger Alois Gansterer, Leiter der Jägerschule in Niederösterreich.

Experte: „Jährliche Schwankungen normal“

Die Zahl der geschossenen Tiere hängt vom jährlichen Zuwachs ab, und der sei diesmal sehr schlecht gewesen. Feuchtes Wetter inklusive Starkregen und Hagel waren die Ursache: „Fällt die Brutsaison derart schlecht aus, reagiert man darauf mit einem Bejagungsverzicht, was die Strecke (das tatsächlich erlegte Wild, Anm.) entsprechend reduziert“, so Gansterer.

Grafik Abschüsse 2013/14

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Abschüsse 2013/14

Ansonsten seien „jährliche Schwankungen ohnehin normal“, sagte der Fachmann. So liegen etwa Wildenten beim Federwild diesmal ganz vorne und mit 68.000 Stück (minus 7,2 Prozent) durchaus im Schnitt. Rückgänge gab es auch bei Rebhühnern (5.800 Stück/minus 18,2 Prozent), Schnepfen (2.500 Stück/minus 19,4 Prozent) und Wildgänsen (2.200 Stück/minus 2,2 Prozent).

Rückgang bei Wildschweinen und Hasen

Bei der zweiten Hauptgruppe, dem Haarwild, kam man auf 569.000 Stück (minus 16,2 Prozent). Die Gesamtzahl beim Haarwild setzt sich aus Schalenwild (387.000 Stück/minus 6,8 Prozent) und dem vor allem aus Hasen und Füchsen bestehenden Niederwild (182.000/minus 31 Prozent) zusammen.

Bei den Paarhufern, im Jagdjargon Schalenwild genannt, liegen die Abschusszahlen bei den beiden zahlenmäßig größten Arten - Rehwild (272.000 Stück/minus 3,5 Prozent) und Rotwild (58.100 Stück/minus 1,5 Prozent) - ebenfalls im Rahmen. Beim Schwarzwild, also den Wildschweinen, reduzierte sich die Menge jedoch um 33,1 Prozent auf 33.300 Stück. Laut Gansterer ist hier der Grund, dass in den Vorsaisonen der Überbestand in der entsprechenden Jagdsaison von November bis Februar „abgeschöpft“ wurde. Betrachte man die Abschusszahlen im Zeitraum auf drei bis vier Jahre, pendeln sich die Zahlen wieder ein.

Beim Niederwild hat der Rückgang bei den geschossenen Hasen (75.800 Stück/minus 39,9 Prozent) wie bei den Fasanen mit der Witterung und damit dem zurückgegangenen Nachwuchs zu tun. „Wenn eine Häsin zehn Junge im Jahr legt und davon eines erjagt wird, entspricht das bereits der durchschnittlichen Strecke“, sagte Gansterer.

Weniger Berufsjäger

Beim Fallwild, also dem Wild, das dem Straßenverkehr, ungünstigen Witterungsverhältnisse oder Krankheit zum Opfer fiel, wurden für das Jagdjahr 2013/2014 insgesamt 128.000 solcher Verluste gemeldet, um 4,9 Prozent weniger als im Vorjahr.

Einen Rückgang gab es auch bei den 18.200 Jagdschutzorganen. Insbesondere jener bei den 533 Berufsjägern von minus 16,6 Prozent sei hier erwähnenswert, sagte der Leiter der Jägerschule. Der Rückgang ist hier vor allem durch Sparmaßnahmen bei den Arbeitgebern, den Forstbetrieben, zu finden.

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