Spannungen auf der Straße nehmen zu

Auf den Straßen geht alles andere als harmonisch zu. Spannungen stehen auf der Tagesordnung, zeigt eine aktuelle Umfrage. Gleichzeitig ist der Wunsch nach mehr Rücksicht da. Nur: Jeder hat offenbar seine eigenen Vorurteile.

Glaubt man der am Dienstag veröffentlichten Studie des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV), ist der Straßenverkehr ein einziges Konfliktgebiet zwischen Autofahrern, Radfahrern und Fußgängern. Für die Studie sei in mehr als 2.700 Interviews untersucht worden, wie die unterschiedlichen Verkehrsteilnehmer einander wahrnehmen und worin häufige Konfliktursachen liegen, so Peter Felber vom KFV.

Jeder Gruppe werden offenbar bestimmte Verhaltensmuster zugeschrieben: Autofahrer etwa werden als gestresst, egoistisch und aggressiv beschrieben, Motorradfahrer seien prinzipiell zu schnell unterwegs. Radfahrer werden als disziplinlos und Fußgänger als unaufmerksam erlebt.

Wer wen als Gefahrenquelle sieht

Grundsätzlich glaubt laut der Befragung eine Mehrheit von 61 Prozent, dass Spannungen im Straßenverkehr zugenommen haben. 35 Prozent sind der Meinung, dass sich nichts geändert hat. Nur vier Prozent meinen, dass es heute auf der Straße weniger Konflikte gibt als früher. Nicht ganz überraschend fühlen sich Autofahrer im Straßenverkehr subjektiv sehr sicher und orten in erster Linie andere Pkws als Gefahren- und Konfliktquelle. Radfahrer sehen sich viel stärker gefährdet und haben vor allem ein gespanntes Verhältnis zu Autofahrern.

„Rücksichtnahme und Fairness im Straßenverkehr kann Menschenleben retten und schwere Unfälle verhindern“, gibt Felber zu bedenken. Einander mit etwas mehr Freundlichkeit und Nachsicht zu begegnen würde viele Spannungen aus dem täglichen Verkehrsgeschehen nehmen. Nur jeder neunte Befragte (elf Prozent) befürwortete allerdings strengere Strafen, um Konflikte im Straßenverkehr zu reduzieren.

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