Bis 2060 ein Viertel Zuwanderer

Der Anteil der Zuwanderer an der österreichischen Gesamtbevölkerung beträgt derzeit 16 Prozent. Bis 2060 dürften es 26 Prozent sein. Wien wird bereits 2030 über zwei Mio. Einwohner haben.

Derzeit leben in Österreich 1,37 Millionen Menschen, die im Ausland geboren sind. Bis 2030 dürfte ihr Anteil laut Prognose der Statistik Austria auf 1,99 Millionen (plus 44 Prozent), bis 2060 auf 2,47 Millionen (plus 80 Prozent) steigen - 26 Prozent. Wien hat schon jetzt mit 31 Prozent den höchsten Anteil an Zuwanderern, bis 2030 soll er auf 39 und bis 2060 auf 42 Prozent steigen - in absoluten Zahlen von 551.000 auf 929.000. Das stärkste Plus an Zuzüglern wird bis 2060 mit 94 Prozent in Kärnten und in der Steiermark erwartet, das schwächste nach Wien in Salzburg mit ebenfalls 69 Prozent.

Derzeit liegt der Anteil der im Ausland geborenen Bevölkerung, abgesehen von den 31 Prozent in Wien, zwischen neun Prozent (Burgenland) und 18 Prozent (Vorarlberg). 2060 wird Vorarlberg mit 28 Prozent nach Wien den höchsten Anteil ausweisen, das Burgenland mit 16 Prozent den niedrigsten.

32 Prozent sind Nicht-EU-Bürger

Im Durchschnitt der Jahre 2010 bis 2013 wanderten pro Jahr 132.000 Menschen zu. Knapp zwölf Prozent waren rückkehrende Österreicher. 56 Prozent sind Angehörige von EU- oder EWR-Staaten bzw. der Schweiz. Davon sind knapp zwei Fünftel Staatsbürger der 14 vor 2004 bestehenden EU-Staaten, vor allem Deutsche, 61 Prozent der ab 2004 beigetretenen Länder, großteils Rumänen und Ungarn, ein Prozent sind EWR-Angehörige bzw. Schweizer. Die restlichen 43.000 Zugewanderten (32 Prozent) sind Drittstaatsangehörige.

Nach 2030 über zwei Millionen Menschen in Wien

Wien wird infolge der Zuwanderung das mit Abstand stärkste Bevölkerungswachstum aller neun Bundesländer erleben. Überdurchschnittlich wachsen auch Niederösterreich, Tirol und Vorarlberg, während Kärnten langfristig mit einem weiteren Minus rechnen muss.

Bis 2030 werden in Wien 2,03 Millionen Menschen leben (plus 16 Prozent) und 2060 sogar 2,2 Millionen (plus 25 Prozent). Die Bevölkerungszahl Niederösterreichs steigt bis 2060 um 17 Prozent von derzeit 1,62 auf 1,9 Millionen. Das langfristige Wachstum des Burgenlandes liegt mit plus zehn Prozent von 287.000 auf 317.000 leicht unter dem Bundesschnitt von 13 Prozent.

Rückgang in Kärnten und der Steiermark

Die Einwohnerzahl von Vorarlberg wird um 16 Prozent von 374.000 auf 435.000 wachsen. Tirol wächst bis 2060 ebenfalls um 16 Prozent, von 718.000 auf 835.000 Bewohner. Salzburg wird von 533.000 auf 573.000 Einwohner zulegen (plus acht Prozent), ab Mitte der 2020er Jahre mehr Bewohner als Kärnten haben und somit zum sechstgrößten Bundesland aufsteigen.

Die Einwohnerzahl von Oberösterreich nimmt um elf Prozent von 1,42 Millionen auf 1,57 Millionen zu. Die Steiermark wird bis zum Jahr 2045 ein Plus von fünf Prozent verbuchen, danach geht die Bevölkerungszahl bis 2060 auf 1,26 Millionen zurück. Kärnten verliert bis 2060 laut Prognose sieben Prozent seiner Einwohner und wird dann 518.000 Menschen zählen.

Wien bleibt eher jung

Der Anteil älterer Personen (über 65 Jahre) wird weiterhin im Osten und Süden Österreichs höher sein, mit Ausnahme Wiens, wo die Zahl der Senioren anteilsmäßig von derzeit 17 nur auf 18,9 Prozent (2030) und bis 2060 auf 23,3 Prozent steigen dürfte. „Das wäre zu diesem Zeitpunkt der niedrigste Anteil an über 65-Jährigen aller Bundesländer“, berichtete die Statistik Austria.

Überall sonst wird ihr Anteil 2060 zwischen 28 und 35 Prozent liegen. Diese Entwicklung sei eine Folge der starken Zuwanderung nach Wien: „Rund 40 Prozent der jährlich nach Österreich Zuwandernden kommen in die Bundeshauptstadt. Dieser Personenkreis ist relativ jung und verstärkt somit Zahl und Anteil der Bevölkerung im Erwerbsalter.“

Die stärksten Zuwächse an Älteren werden für die westlichen Bundesländer erwartet: In Vorarlberg (plus 108 Prozent) werde sich die Zahl der über 65-Jährigen bis 2060 mehr als verdoppeln, auch in Tirol ist ein Anstieg um nahezu 100 Prozent prognostiziert. In Kärnten (plus 59 Prozent), in der Steiermark (plus 65 Prozent) und in Wien (plus 72 Prozent) sind die Zuwächse am niedrigsten.

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