Fernwärme laut Energieagentur am billigsten
Laut Energieagentur ist Fernwärme bei allen untersuchten Varianten in allen Berechnungsvarianten die günstigste Heizmöglichkeit, egal, ob Neubau, saniert oder unsaniert. Das sei im Wesentlichen auf die in Relation zu anderen Heizungssystemen geringen Investitions- und Instandhaltungskosten von Fernwärme zurückzuführen, so die Energieagentur.
Sanierung senkt Heizkosten
Sanierte Einfamilienhäuser und Neubauten brauchen laut Energieagentur rund 50 Prozent weniger Heizkosten als unsanierte Gebäude.
Bei sanierten Gebäuden und im Neubau würden die Vollkosten bei rund 2.600 Euro bzw. bei über 4.300 Euro im unsanierten Gebäude betragen. Betrachte man die jeweils drei günstigsten Heizsysteme, schneiden laut Angaben bei allen Gebäudevarianten auch Erdgas-Brennwertsysteme gut ab. Im thermisch unsanierten oder sanierten Einfamilienhaus würden auch Scheitholzkessel dazuzählen sowie Wärmepumpen auf Basis Luft/Wasser im Neubau.
Ölheizung am teuersten
Das teuerste Heizsystem ist laut Energieagentur im unsanierten Einfamilienhaus der Öl-Brennwertkessel, im sanierten Einfamilienhaus und im Neubau ist es die Pelletsheizung. Die jährlichen Mehrkosten gegenüber Fernwärme würden zwischen 1.600 und 1.900 Euro liegen. Für den Vergleich wurde laut Angaben ein österreichweiter Durchschnittspreis angesetzt, da die Preise für Fernwärme österreichweit sehr unterschiedlich seien.
Allerdings, so die Energieagentur in ihrer Aussendung weiter, könnten gerade Einfamilienhäuser nicht immer an ein Fernwärmenetz angeschlossen werden. Die Agentur empfiehlt, sich lokal über Energiepreise und die Möglichkeiten, Heizungssysteme zu realisieren zu informieren, da neben den Heizkosten auch persönliche Prioritäten für die richtige Wahl des Heizsystems zählen würden.
Wärmepumpen mit geringsten Energiekosten
Die geringsten Energiekosten (ohne Investitionen und Wartung) haben laut Agentur Wärmepumpen, wobei Erdwärme Vorteile gegenüber Luft/Wasser-Wärmepumpen habe. Öl-Brennwertkessel hätten im Vergleich die höchsten Energiekosten und seien doppelt so teuer als Wärmepumpe auf Basis Sole/Wasser mit Erdsonde. Diese Technologie erfordere allerdings relativ hohe Investitionskosten, die im Maximalfall das Vierfache eines Fernwärmesystems oder das Doppelte eines Gasbrennwertsystems betragen könne. Fernwärme ist an den Energiekosten gemessen etwas billiger als Öl, gefolgt von Erdgas.
Holzheizungen mit geringsten Emissionen
Die wenigsten Emissionen haben laut Energieagentur Biomassesysteme auf Basis von Scheitholz oder Pellets. Die höchsten Treibhausgasemissionen würden die auf fossilen Energieträgern basierenden Öl- und Gas-Brennwertsysteme aufweisen, sie liegen laut Angaben bis zu 37-mal höher als bei Scheitholz und Pellets.
Werden sowohl finanzielle Kriterien (Vollkosten) als auch Klimaschutzaspekte (Treibhausgasemissionen) berücksichtigt, so schneidet das Scheitholzsystem bei den untersuchten Fallbeispielen für den Einfamilienhausbestand laut Angaben gut ab. Allerdings sei der Aufwand im Betrieb höher als bei Fernwärme-Gasheizungen.
Einfamilienhaus als Richtwert
Die Energieagentur berücksichtigte für ihren Vergleich laut Angaben einerseits die Brennstoffkosten, aber auch die Investitions- und Instandhaltungskosten der verschiedenen Heizungssysteme. Da sich die Investitionskosten im Einzelfall sehr stark voneinander unterscheiden würden, wurden diese in einer Maximalvariante mit kompletter Neuausstattung des Gebäudes und einer Minimalvariante mit Beibehaltung von Energieträger und Komponenten berechnet. Als Referenz wurde ein Einfamilienhaus (Wohnfläche 148 m2) unsaniert, saniert und als Neubau herangezogen.