Arbeitslosigkeit steigt über 400.000

Die Arbeitslosigkeit ist im November weiter gestiegen: Die vorgemerkten Arbeitslosen und die Schulungsteilnehmer zusammengerechnet waren 407.206 Personen ohne Job, gegenüber dem Vorjahresmonat ein Plus von 6,7 Prozent.

Die Arbeitslosenrate nach nationaler Definition stieg auf 8,7 Prozent. Aktuell sind mit 331.756 um 29.858 Personen mehr beim Arbeitsmarktservice (AMS) arbeitslos gemeldet, ein Anstieg von 9,9 Prozent. Dafür gab es mit 75.450 Schulungsteilnehmern um 5,3 Prozent weniger als im Vorjahr.

Wer besonders betroffen ist

Vom neuerlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit sind einige Gruppen überproportional betroffen. So wuchs die Zahl der über 50-jährigen Arbeitslosen im November um 13,0 Prozent auf 85.758 Personen. Auch waren deutlich mehr Ausländer als im Vorjahr arbeitslos: Ihre Zahl stieg um 19,8 Prozent auf 89.731 Personen, geht aus den Zahlen des AMS hervor. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen, also Menschen, die länger als zwölf Monate arbeitslos gemeldet sind, hat sich - so wie bereits im Oktober - im Vorjahresvergleich mehr als verdoppelt: Diese Gruppe wuchs um 120,1 Prozent auf 16.447 Personen.

Lehrstellenlücke wird größer

In Relation etwas günstiger schaut es auf dem Arbeitsmarkt für die Jungen aus: Die Arbeitslosigkeit junger Menschen von 15 bis 24 Jahren stieg im November unterdurchschnittlich um 4,8 Prozent zum Vorjahr. Bei den jüngsten, den 15- bis 19-Jährigen, ging die Arbeitslosigkeit sogar um 0,9 Prozent zurück.

Mehr Lehrstellensuchenden (plus 4,3 Prozent) Ende November stand ein kleiner Anstieg (plus 0,8 Prozent) beim Bestand an gemeldeten offenen Lehrstellen gegenüber. Die Lehrstellenlücke stieg gegenüber dem Vorjahr um 218 auf 2.656. Hier gibt es ein West-Ost-Gefälle: Während in Oberösterreich, Salzburg und Tirol mehr offene Lehrstellen als Suchende registriert wurden, war das im Osten umgekehrt: Im Burgenland kamen durchschnittlich drei, in Niederösterreich mehr als 3,5 und in Wien sogar beinahe 5,5 Lehrstellensuchende auf eine gemeldete offene Lehrstelle.

Geringster Anstieg in Kärnten und Burgenland

Regional betrachtet stieg in allen neun Bundesländern die Arbeitslosigkeit im November gestiegen - am geringsten im Burgenland und in Kärnten, am stärksten in Salzburg und Wien - mehr dazu in 4,4 Prozent Anstieg in Vorarlberg, Zunahme in Tirol unter Bundesschnitt, Fast zwölf Prozent mehr in Salzburg, Stärkster Anstieg in Wien, 36.335 Menschen in Oberösterreich ohne Job(ooe.orf.at, Weiterer Anstieg in Niederösterreich, Geringster Anstieg im Burgenland, Drei Prozent mehr Arbeitslose in Kärnten und Ältere Männer in Steiermark besonders betroffen.

Zeitarbeit teils stark gestiegen

Branchenweise kam es zu einem deutlichen prozentuellen Anstieg in der Arbeitskräfteüberlassung, also bei Zeitarbeitern (plus 14,0 Prozent). Überdurchschnittliche Zuwächse gab es bei freiberuflichen Dienstleistungen (plus 15,4 Prozent), im Unterrichtswesen (plus 22,6 Prozent) sowie im Freizeit- und Kunstbereich mit 13,2 Prozent. Am Bau wurden um 7,5 Prozent mehr Arbeitslose gemeldet, im Handel 8,9 Prozent und im Tourismus 4,8 Prozent mehr.

Zugenommen hat auch die Zahl der unselbstständig Beschäftigten, und zwar um 13.000 (plus 0,4 Prozent). Mit 3.484.000 Beschäftigten wurde damit laut Sozialministerium ein neuer Höchststand für November erreicht. Mehr Beschäftigte gab es im Dienstleistungsbereich und hier vor allem im Gesundheits- und Sozialwesen, im Unterrichtswesen, im Tourismus, im Verkehrs- und Speditionswesen sowie im Handel. Auf dem Stellenmarkt zeigte sich Ende November keine Veränderung. Der Bestand an gemeldeten offenen Stellen blieb mit 24.731 gegenüber dem Vorjahr praktisch gleich.

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