Studie: Kaufkraft knackt 20.000-Euro-Marke

Die Pro-Kopf-Kaufkraft in Österreich ist heuer auf 20.389 Euro gestiegen und hat damit erstmals die 20.000-Euro-Marke überschritten hat. Das geht aus einer aktuellen Studie des Marktforschungsunternehmens RegioData hervor.

Gegenüber dem Vorjahr dürfte die Kaufkraft der Österreicher heuer um 2,1 Prozent steigen, das ist inflationsbereinigt ein leichtes Plus von 0,3 Prozent. Je mehr Geldmittel zur Verfügung stehen, desto mehr wird aber prozentuell für Wohnen, Pensionsvorsorge, Bildung, Reisen und Freizeit ausgegeben, so RegioData.

Einzelhandel profitiert kaum

Der Einzelhandel profitiere kaum davon. Rund 31 Prozent der verfügbaren Kaufkraft gebe ein Österreicher im Durchschnitt für Einzelhandelsprodukte aus - dieser Anteil sei vor rund zehn Jahren noch bei etwa 37 Prozent gelegen. Einerseits habe das damit zu tun, dass die Kaufkraft selbst in der jüngsten Vergangenheit zwar langsam, aber kontinuierlich stieg und immer mehr Einzelhandelsprodukte erschwinglicher machte.

Mehr Geld für „Ego“-Produkte

Andererseits habe diese Entwicklung mit veränderten Umständen und Bedürfnissen zu tun, so RegioData. Immer mehr Geld – absolut und anteilsmäßig – müsse nun für Mieten, Energie, Heizung und Licht aufgewendet werden. Darüber hinaus würden die Ausgaben für sogenannte Ego-Produkte und –Dienstleistungen steigen: Statt mehr Kleidern und Möbeln gönne man sich Wellnesswochenenden und das Essen außer Haus. Das Geld fließe laut RegioData auch verstärkt in Richtung Dienstleistungen.

„Das Mehr an Geld wird entweder angespart oder für höhere Fixkosten oder Leistungen ausgegeben, die uns sinnvoller erscheinen, so zum Beispiel für Bildungs- und Erholungsangebote“, fasste der Geschäftsführer von RegioData Research, Wolfgang Richter, zusammen.

Unter Kaufkraft versteht man alle in einem Jahr für Konsum zur Verfügung stehenden Geldmittel - also vor allem für Ernährung, Wohnen, Energie, Einrichtung, Kleidung, Körperpflege, Gesundheit und Verkehr. Gemeint ist auch nicht der Wohlstand einzelner Personen, sondern die Kaufkraft wird hier als nationaler oder regionaler Wohlstandsindikator verwendet.

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