Lawinen: Bergretter im Dauereinsatz

Zahlreiche Lawinenabgänge haben am Wochenende für Hochbetrieb bei den heimischen Bergrettungsdiensten gesorgt. Für zwei in Vorarlberg verunglückte Tourengeher kam dabei jede Hilfe zu spät. In mehreren Bundesländern wurden Wintersportler zum Teil schwer verletzt.

In der Nacht auf Sonntag starb im Krankenhaus Innsbruck jene Frau, die am Vortag in Damüls gemeinsam mit ihrem Ehemann von einem Schneebrett erfasst worden war. Die Verschütteten wurden von einer dreiköpfigen Skitourengruppe gefunden, wobei für den Mann ungeachtet der sofort eingeleiteten Reanimation bereits am Unglücksort jede Hilfe zu spät kam - mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.

Glück im Unglück hatten am Sonntagvormittag in Klösterle drei von einem Schneebrett mitgerissene Skifahrer. Zwei von ihnen wurden dank ihrer Lawinenairbags nicht verschüttet. Sie konnten ihren Skiführer in kürzester Zeit orten und ausgraben - mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.

Schwerverletzter in St. Anton am Arlberg

In St. Anton am Arlberg löste ein britischer Skifahrer im freien Skiraum eine Lawine aus. Er wurde mitgerissen und erlitt schwere Verletzungen. Ein zweiter Skifahrer wurde ebenfalls von den Schneemassen erfasst, blieb aber unverletzt - mehr dazu in tirol.ORF.at.

Lebend geborgen werden konnte auch ein 35-jähriger Heeresbergführer nach einem Lawinenabgang in Osttirol. Der Mann wurde von der Lawine 400 Meter weit mitgerissen - mehr dazu in tirol.ORF.at. Großes Glück hatte auch ein 47-Jähriger bei einem Lawinenabgang auf dem Kleinen Galtenberg in den Kitzbüheler Alpen. Der Tourengeher wurde 140 Meter über felsiges Gelände mitgerissen, kam aber mit leichten Verletzungen davon - mehr dazu in tirol.ORF.at.

Serie von Lawinenabgängen auch in Salzburg

Eine Serie von Lawinenabgängen hielt auch die Salzburger Bergretter an diesem Wochenende in Atem. Allein am Samstag gab es dreimal Alarm. Nahe Scheffau lag ein Mann 45 Minuten unter dem Schnee, konnte jedoch lebend geborgen werden - mehr dazu in salzburg.ORF.at.

Auch im steirischen Hochschwab-Gebiet überlebte ein Tourengeher einen Lawinenabgang. Der 75-Jährige wurde teilverschüttet und musste neun Stunden bei extremen Temperaturen ausharren, bis er gerettet wurde - mehr dazu in steiermark.ORF.at. Einen weiteren Verschütteten gab es in der Steiermark auf dem Polsterkar im Bezirk Leoben. Der 20-Jährige blieb dank einem Lawinenrucksack unverletzt - mehr dazu in steiermark.ORF.at.

Schneeberg: Tourengeher verschüttet

In Niederösterreich wurde am Sonntag ein Mann auf dem Schneeberg nach Angaben der Bergrettung von einem 40 Meter breiten Schneebrett erfasst. Der teilverschüttete Mann wurde nach etwa eineinhalb Stunden mit schweren Verletzungen geborgen und ins AKH Wien geflogen - mehr dazu in noe.ORF.at.

Hochkar-Lawine: Polizei sucht Zeugen

Ebenfalls einen Schwerverletzten gab es bereits am Samstag bei einem Lawinenabgang auf dem niederösterreichischen Hochkar. Die Polizei sucht nun nach Zeugen, da die Lawine offenbar von zwei geflüchteten Variantenfahrern ausgelöst wurde - mehr dazu in noe.ORF.at.

Mehrere Tote in der Schweiz und Deutschland

Vor einer erhöhten Lawinengefahr wird derzeit nicht nur im österreichischen Alpenraum gewarnt - auch in der Schweiz und in Deutschland forderten Lawinen am Wochenende gleich mehrere Menschenleben. Bereits am Freitag verunglückten im Schwarzwald zwei Menschen bei Lawinenabgängen auf dem Feldberg und auf dem nahe gelegenen Herzogenhorn.

Bei Seewis im schweizerischen Kanton Graubünden starben am Samstag nach Angaben der Polizei fünf Wintersportler. Sie gehörten einer neunköpfigen Gruppe aus dem Raum Zürich an, die abseits der Pisten auf einer Tour zum Vilan nahe der österreichischen Grenze unterwegs war, als sich eine Lawine löste. Auch bei weiteren Lawinenabgängen kam in der Schweiz für drei Wintersportler am Wochenende jede Hilfe zu spät.

Im französischen Departement Savoyen wurde am Sonntag die Leiche eines seit dem Vortag nach einem Lawinenabgang vermissten französischen Skilehrers entdeckt. Zwei weitere Personen werden in der Region zudem vermisst.

Lawinenwarnstufe 3

In Österreich, der Schweiz und in Bayern wird derzeit vor einer erhöhten Lawinengefahr gewarnt. Auf einer entsprechenden Skala gilt Stufe 3 von 5, bei der schon einzelne Skifahrer auf einem Hang ausreichen, um Schneebretter loszutreten.

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