Uniranking: Es hapert an der Lehre

Die österreichischen Hochschulen schneiden in dem von der EU finanzierten Hochschulranking „U-Multirank“ im Bereich Forschung relativ gut ab. Wie im vergangenen Jahr zeigt sich aber bei der Lehre auch in der aktuellen Auswertung ein negativeres Gesamtbild.

Insgesamt wurden die Leistungen von 1.208 Hochschulen weltweit in fünf Teilbereichen verglichen: Forschung, Lehre, Wissenstransfer, internationale Orientierung und regionales Engagement. Dafür wurden 34 Indikatoren im Schulnotensystem herangezogen, es sind jedoch nicht durchgehend alle Daten für alle Universitäten vorhanden.

Aus Österreich waren die Unis Wien, Graz, Innsbruck, Salzburg und Linz, die Medizinunis Graz, Innsbruck und Wien sowie die beiden Technischen Universitäten (TU) Wien und Graz, die Wirtschaftsuniversität (WU) und die Universität für Bodenkultur (BOKU), die private Modul University und drei Fachhochschulen (IMC Krems, Wr. Neustadt, Kärnten) mit dabei. Für alle gab es mindestens auf einem Indikator die Höchstnote, umgekehrt gab es auch schlechte Bewertungen.

Punkte für internationale Ausrichtung

Durchwachsen sind die Ergebnisse vor allem im Bereich der Lehrindikatoren. Viele „Genügend“ (in der Auswertung als „D“ ausgewiesen) erhalten die Unis Linz (vier), die Uni Salzburg, die BOKU und die Uni Graz (je drei). Bessere Noten gibt es hier für die teilnehmenden Fachhochschulen.

Viele Höchstnoten gibt es im Bereich Forschung: Je zwei „Sehr gut“ („A“) erhielten hier die Grazer Unis, die Uni Innsbruck, die BOKU, die Uni Wien und die TU Wien. Keine Höchstnote gab es für die WU Wien, die Wiener Modul University, die Uni Salzburg und das IMC Krems. Bis auf die FH Wr. Neustadt erhielten zudem alle österreichischen Hochschulen zumindest einmal ein „Sehr gut“ im Bereich „Wissenstransfer“. Die TU Graz hat hier sogar lauter Einser. Bei der internationalen Ausrichtung konnten praktisch alle heimischen Hochschulen punkten.

Kein Gesamtwert und keine beste Hochschule

Mit dem unter Federführung des Center for Higher Education Policy Studies (CHEPS) in den Niederlanden und des deutschen Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) konzipierten „U-Multirank“ wollen die Initiatoren ein neues, differenzierteres Kapitel bei Hochschulrankings aufschlagen: Verglichen werden die Hochschulen dabei „multidimensional“, also in den verschiedenen Leistungsbereichen: Dadurch soll man jene Aspekte vergleichen können, die am meisten interessieren.

In dem 2014 erstmals veröffentlichten Ranking wird daher auch kein „Gesamtwert“ über einzelne Indikatoren hinweg errechnet und keine „beste Hochschule“ oder die „besten 100 Hochschulen“ gekürt. Die Daten stammen von den Hochschulen, aus internationalen bibliometrischen und Patentdatenbanken sowie aus Studentenbefragungen.

Persönliche und vordefinierte Rankings

Die meisten der verglichenen Hochschulen sind aus Europa (655), dazu kommen 260 aus Asien, 206 aus Nordamerika, 32 aus Australien und Neuseeland, 22 aus Afrika und 23 aus Lateinamerika. Interessierte können ein persönliches Ranking anhand einer Vielzahl an Suchkriterien selbst erstellen.

Es werden aber auch vier vordefinierte Rankings veröffentlicht, die ein spezifisches Hochschulprofil im Hinblick auf bestimmte Aspekte vergleichen: bezüglich der Forschungsleistungen, der Interaktion mit der Wirtschaft, fachbezogen in der Lehre innerhalb der Betriebswirtschaft und hinsichtlich der internationalen Orientierung.

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