Schulden auf historischem Höchststand

Die EU erlaubt eine Schuldenhöhe von 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Österreich liegt inzwischen weit darüber. Nach aktuellen Zahlen von Statistik Austria erreichte der Schuldenstand mittlerweile einen historischen Höchstwert.

Laut aktuellen Daten der Statistik Austria betrug er am Ende des ersten Quartals 280,2 Milliarden Euro oder 84,9 Prozent des BIP. Damit stiegen die Schulden im Vergleich zum Dezember noch einmal um 0,3 Prozent des BIP.

Ein noch deutlicheres Plus zeigt sich im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres. Hier ergibt sich ein Anstieg von 17,2 Milliarden Euro bzw. 3,8 Prozent des BIP. Nach den Maastricht-Vereinbarungen der EU sind Schulden in Höhe von maximal 60 Prozent des BIP erlaubt.

Bund häufte mehr Schulden an

Zurückzuführen ist das Schuldenwachstum auf die Zahlen des Bundes. Hier wuchs der Schuldenberg heuer um 2,7 Milliarden Euro, während Länder und Gemeinden leicht rückläufige Zahlen vermelden konnten. Zwar in absoluten Zahlen nur um 60 Millionen stieg der Schuldenstand der Sozialversicherung, in Prozent hatte er aber mit 26,7 Prozent das höchste Wachstum.

Entwicklung 1. Quartal 2014 bis 1. Quartal 2015 in Milliarden Euro und in Prozent des BIP

APA/ORF.at; Quelle: Statistik Austria

Im vergangenen Jahr lag die Verschuldungsquote noch bei 84,5 Prozent des BIP. Schon dieser Wert lag über dem Finanzrahmen (79,8 Prozent). Dieser Rahmen gibt eigentlich die Ausgabenobergrenzen an. Allerdings wurden erst im Herbst 2014 die Kriterien auf EU-Regeln umgestellt. Damit wurden zuvor „außerbudgetäre Einheiten“, deren Schulden nicht budgetwirksam waren, dem Staat zugeschrieben - die Schuldenquote stieg schlagartig an.

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