Bausparen beliebteste Sparform

Die Bauspareinlagen bleiben die beliebteste Sparform. Sie durchbrachen im ersten Halbjahr wieder die 20-Milliarden-Hürde und liegen mit 20,7 Milliarden Euro mehr als ein Prozent über dem Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Über 400.000 Bausparverträge wurden neu eröffnet. Der Ausleihungsstand verringerte sich um 1,7 Prozent auf 18,7 Milliarden Euro, die Finanzierungsleistung aller Bausparkassen erreichte wieder mehr als eine Milliarde.

„Bausparen stellt seinen Platz im Veranlagungsportfolio der Haushalte eindrucksvoll unter Beweis und bildet mit einer Marktdurchdringung von 62 Prozent eine generationenübergreifende finanzielle Vorsorgeform für verschiedene Lebensabschnitte“, sagte der derzeitige Vorsitzende des Arbeitsforums österreichischer Bausparkassen (AÖB) und Generaldirektor der Bausparkasse der österreichischen Sparkassen, Josef Schmidinger.

Interesse an Immobilien dank niedriger Zinsen

Im ersten Quartal liegt Bausparen laut einer GfK-Umfrage im Beliebtheitsranking mit 38 Prozent vor Wohnungseigentum (33 Prozent), Grundstückskauf (29 Prozent und dem Sparbuch (28 Prozent). Das Interesse an Immobilien hänge nicht zuletzt mit den niedrigen Sparbuchzinsen zusammen, so das Arbeitsforum.

Schmidinger unterstrich die bedeutende Rolle der Bausparkassen für die österreichische Wohnungswirtschaft. So stellten die Bausparfinanzierungen ein Fünftel aller aushaftenden Wohnkredite in Euro dar. Und mit dem kostenlosen Zinscap von sechs Prozent sei hier auch maximale Sicherheit und vor allem Berechenbarkeit für den Kreditnehmer gegeben. Unliebsame Überraschungen wie jüngst bei Schweizer Frankenkrediten, wo sich die Kreditsumme um 20 Prozent erhöhte, könnten mit Bauspardarlehen „schlicht und einfach nicht passieren“.

In der Vergangenheit haben die österreichischen Bausparkassen nahezu 1,3 Millionen Wohneinheiten mitfinanziert und damit leistbaren Wohnraum für 3,5 Millionen Menschen ermöglicht. Dabei habe sich das Modell des Bausparens in seiner nunmehr 92-jährigen Geschichte stets als langfristig planbare und risikoarme Spar- und Finanzierungsform bewährt.

Sanierungscheck für knapp 100.000 Einheiten

Laut dem Arbeitsforum erweist sich der Sanierungsscheck, den die Bausparkassen seit 2009 kostenlos abwickeln, als Erfolg. Die Kommunalkredit Public Consulting (KPC) als Förderstelle habe ermittelt, dass die Bausparkassen seit 2009 insgesamt über 408 Millionen Euro für knapp 100.000 sanierte Einfamilienhäuser und Wohnungen weitergeleitet haben. Der Faktor der Hebelwirkung betrage 7,9: „Mit einer Förderung von 364 Millionen Euro wurden Investitionen von 2,9 Milliarden Euro ausgelöst.“

Rege Nachfrage bei Handwerkerbonus

Auch die Initiative Handwerkerbonus treffe auf reges Interesse. Nachdem die erste Tranche von 20 Millionen Euro bereits nach wenigen Monaten vergriffen war, wurde noch im November des Vorjahres weitere 20 Millionen Euro vom Bund zur Verfügung gestellt. Mit 1. Juli 2015 hat die s Bausparkasse den Vorsitz und damit die Koordinations- und Informationsaufgaben im AÖB für ein Jahr übernommen.

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