Es wird wieder mehr geheiratet

In Österreich ist 2014 wieder mehr geheiratet worden, am liebsten in Vorarlberg. Es gab aber auch wieder mehr Scheidungen, wie die Statistik Austria am Dienstag mitteilte.

Insgesamt gab es im letzten Jahr 37.458 standesamtliche Eheschließungen, das sind um 1.318 mehr als im Jahr davor (plus 3,6 Prozent). In allen Bundesländern wagten Paare vermehrt den Schritt zum Traualtar. Den deutlichsten Anstieg gab es im Vergleich zum Jahr 2013 in Vorarlberg mit plus 12,4 Prozent, gefolgt von Kärnten (plus 5,6 Prozent) und Tirol (plus 4,4 Prozent).

Unterdurchschnittlich steigende Eheschließungszahlen wurden in der Steiermark und in Wien (je ein Plus von 3,3 Prozent), in Oberösterreich (plus 3,2 Prozent), in Niederösterreich (plus 2,7 Prozent), im Burgenland (plus 2,4 Prozent) und in Salzburg (plus 1,5 Prozent) verzeichnet.

Eheschließung immer später

Die Österreicher entschließen sich immer später für den Bund fürs Leben. Das mittlere Erstheiratsalter der Männer lag 2014 bei 32,4 Jahren, jenes der Frauen bei 30,0 Jahren - jeweils um 0,2 Jahre höher als 2013. Unter allen Bundesländern waren die Männer in Wien mit 31,7 Jahren bei ihrer Erstheirat am jüngsten, Frauen in Niederösterreich mit 29,4 Jahren. In Kärnten heiraten Paare recht spät zum ersten Mal: Männer mit 33,7 Jahren, Frauen mit 31,2 Jahren.

Scheidungsrate bei 42 Prozent

Aber nicht nur die Zahl der Hochzeiten ist gestiegen, 2014 gab es auch wieder mehr Trennungen. Die Gerichte vermeldeten im vergangenen Jahr 16.647 rechtskräftige Scheidungen. Das bedeutet ein deutliches Plus von 689 (4,3 Prozent) im Vergleich zum Jahr davor. Die Gesamtscheidungsrate lag im Jahr 2014 mit 42,1 Prozent über dem Niveau des Jahres 2013 (40,1 Prozent). Die Trennungen erfolgten überwiegend (zu 87,7 Prozent) in beiderseitigem Einvernehmen.

Grafik zeigt die Anzahl von Hochzeiten und Scheidungen 2014

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/Statistik Austria

In Wien wurden die meisten geschieden, da lag die Gesamtrate 2014 bei 50,4 Prozent. In Salzburg trennt man sich am seltensten (35,5 Prozent Scheidungsrate). In Niederösterreich (43,9 Prozent) lag diese Rate über dem Österreichwert von 42,1 Prozent. In den Bundesländern Burgenland (41,2 Prozent), Vorarlberg (41,0 Prozent), Kärnten (40,2 Prozent), Steiermark (39,6 Prozent), Oberösterreich (37,9 Prozent) und Tirol (35,9 Prozent) war die Gesamtscheidungsrate unter dem Bundesdurchschnitt.

Fast 19.000 Kinder betroffen

Insgesamt blieben 37,5 Prozent aller im Jahr 2014 geschiedenen Ehen (6.250 Paare) kinderlos. Bei 4.028 (24,2 Prozent) Ehen gab es zum Zeitpunkt der Scheidung je ein Kind, 4.714 (28,3 Prozent) Paare hatten zwei und 1.655 (9,9 Prozent) drei oder mehr Kinder. Von einer Scheidung ihrer Eltern waren im vergangenen Jahr insgesamt 18.960 Personen, davon 12.646 minderjährig, betroffen. Das sind durchschnittlich 1,14 Kinder pro geschiedener Ehe.

Die mittlere Ehedauer der im Jahr 2014 geschiedenen Ehen war mit 10,7 Jahren genauso lang wie im Jahr davor. Innerhalb des ersten Ehejahres wurden 1,6 Prozent der Ehen geschieden, weitere 4,5 Prozent wurden im Lauf des zweiten Ehejahres geschieden. Insgesamt erfolgte fast die Hälfte aller Scheidungen in den ersten zehn Ehejahren (47,5 Prozent), weitere 39,1 Prozent nach zehn bis unter 25 Jahren Ehedauer. Etwa jedes siebente Ehepaar trat erst nach der Silberhochzeit den Gang zum Scheidungsrichter an, darunter auch 16 Paare nach der Goldenen Hochzeit.

Im Jahr 2014 wurden 50 eingetragene Partnerschaften gerichtlich aufgelöst - das bedeutet ein Plus von 13 gegenüber 2013. Davon wohnten 24 in Wien, weitere sieben in der Steiermark, je fünf in Niederösterreich, Oberösterreich und Vorarlberg, zwei in Tirol und je eine im Burgenland und in Salzburg.

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