Juli dürfte Hitzerekord brechen

Der Juli 2015 ist auf dem besten Weg, der heißeste in der bisherigen Messgeschichte Österreichs zu werden. 3,5 bis vier Grad Celsius werde er laut Prognose - zehn Tage vor seinem Ende - über dem langjährigen Mittel liegen, so die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG).

Die Wahrscheinlichkeit, dass die Vorhersage hält, beträgt rund 90 Prozent. Bisheriger Rekordhalter war der Juli 2006, der 2,7 Grad über dem Mittel lag. Die historischen Hitzerekorde für die Bundesländer, die bis auf Vorarlberg alle aus dem Jahr 2013 stammen, blieben durch die vergangenen heißen Tage ungeschlagen. Vor zwei Jahren reichte es immerhin mit 2,2 Grad über dem vieljährigen Mittel zum zweitwärmsten Juli seit Messbeginn im Jahr 1767.

„Nur“ ein Grad über langjährigem Mittel

Während die Temperaturen in Österreich erst im Juli ein historisches Niveau erreichen könnten, sei aus globaler Sicht die erste Jahreshälfte bereits die wärmste in der Messgeschichte gewesen, berichtete Klimatologe Alexander Orlik von der ZAMG. Österreich lag im ersten Halbjahr 2015 hingegen „nur“ ein Grad über dem langjährigen Mittel. Der Juli würde aber in der bisherigen Jahresbilanz bereits einen Anstieg auf 1,4 Grad bedeuten.

1994 von Spitze verdrängt

Die Jahresbilanz 2014, wo die zweite Sommerhälfte ja eher kühl ausfiel, erbrachte mit einem Wert von 1,8 Grad über dem vieljährigen Mittel das wärmste Jahr in der 247-jährigen Messgeschichte der ZAMG. Damit wurde das Jahr 1994 von der Spitze verdrängt. Damals waren auch keine Hitzewellen ausschlaggebend, sondern konstant überdurchschnittlich hohe Temperaturen.

Auch in der Nacht bleibt es warm

Dass die Temperaturen zuletzt auch in der Nacht oft nicht unter 20 Grad gesunken sind - und daher als Tropennächte bezeichnet werden -, ist neben der lange anhaltenden Hitze während des Tages durch die Trockenheit zu erklären. In den Städten konnten sich so Beton und Asphalt ungehindert aufheizen. Ein nächtlicher Hitzerekord fiel jedoch nicht: In der Nacht auf den 8. Juli lag der niedrigste Wert in der Wiener Innenstadt zwar bei 22,5 Grad, am 21. Juni 2006 kühlte es jedoch nur auf 25 Grad ab.

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