Leichtes Umsatzplus für Einzelhandel

Erstmals seit dem zweiten Halbjahr 2010 hat der österreichische Einzelhandel wieder reale Umsatzzuwächse erzielt. In den ersten sechs Monaten 2015 zogen die Erlöse inflationsbereinigt um 0,5 Prozent an.

Das geht aus Zahlen der KMU Forschung Austria vom Dienstag hervor. Hauptverantwortlich dafür war laut dem Institut die gute Entwicklung in der größten Branche, dem Lebensmittelhandel (plus 2,1 Prozent). Branchensieger im Halbjahr war allerdings der Sportartikelhandel, wo die Umsätze inflationsbereinigt um 5,6 Prozent zulegten.

Auch Kosmetikartikel waren gefragt und sorgten in den Geschäften für höhere Umsätze (plus 2,9 Prozent). Weniger gut lief es für Schuhhändler (minus 2,8 Prozent), Elektrohändler (minus 1,4 Prozent), Buchgeschäfte (minus 2,7 Prozent) und Uhren- und Schmuckhändler (minus 2,2 Prozent). Die Preissteigerungen im Einzelhandel lagen mit 0,7 Prozent erneut unter der allgemeinen Inflationsrate (0,9 Prozent).

Hälfte der Händler mit negativer Bilanz

Ertragseitig sieht die Lage anders aus: „Knapp die Hälfte der Betriebe bilanziert nicht positiv“, räumte Handelsobmann Peter Buchmüller ein. Auch im EU-Vergleich steht Österreich schlecht da. Das führt Ernst Gittenberger von der KMU Forschung aber vor allem darauf zurück, dass das Land vergleichsweise gut durch die Krise tauchte. Österreich habe nun geringere Wachstumsraten als andere Länder, die jetzt erst aufholten.

Von Jänner bis Mai 2015 verzeichnete der heimische Einzelhandel laut Eurostat ein reales Umsatzplus von 1,6 Prozent - der EU-Schnitt lag bei 3 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten blieb im Halbjahr mit 325.000 (-0,1 Prozent) stabil. Die Teilzeitquote beträgt 48 Prozent - Tendenz steigend.

Den Ausblick für das zweite Halbjahr bewertet Buchmüller positiv. 17 Prozent der von der KMU Forschung befragten Unternehmen erwarten eine Verbesserung der Geschäftsentwicklung, 72 Prozent rechnen mit einem stabilen Geschäftsverlauf. Allerdings geht auch etwa jeder Zehnte von Umsatzrückgängen aus.

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