Immer mehr Kleinkinder in Betreuung

Im abgelaufenen Kindergartenjahr haben mehr als 57.000 Kleinkinder bis zwei Jahre eine Kinderbetreuungseinrichtung besucht. Das sind mehr als doppelt so viele wie noch vor sieben Jahren. Das geht aus der aktuellen Kindertagesheimstatistik hervor.

Das bedeutet eine Quote von 23,8 Prozent, wie die Statistik Austria am Donnerstag mitteilte. 2007/08, also im letzten Jahr vor Einführung der Förderung von Bund und Ländern, waren mit 28.020 oder 11,8 Prozent noch nicht einmal halb so viele Kleinkinder in Betreuung. Das sogenannte Barcelona-Ziel liegt allerdings für die bis Dreijährigen bei 33 Prozent.

Unter den Zweijährigen besuchten im Vorjahr knapp die Hälfte (49,7 Prozent) eine Kinderbetreuungseinrichtung. Bei den Einjährigen lag die Betreuungsquote bei 19,9 Prozent und von Kindern, die das erste Lebensjahr noch nicht vollendet haben, waren 1,7 Prozent in einem Kindertagesheim untergebracht.

Größter Zuwachs in Niederösterreich

In allen Bundesländern wurden bei den Betreuungszahlen der bis Zweijährigen Kinder im Siebenjahresvergleich große Zuwächse verzeichnet, der größte in Niederösterreich um 171,8 Prozent auf 10.397 Kinder. Der Anstieg in diesem Bundesland ist allerdings nicht nur auf die Schaffung neuer Betreuungsplätze für Kleinkinder, sondern auch auf die im September 2008 in Niederösterreich durchgeführte Öffnung der Kindergärten für Zweieinhalbjährige zurückzuführen.

Kindertagesheimstatistik

Die Kindertagesheimstatistik umfasst Krippen, Kindergärten, Horte und altersgemischte Betreuungseinrichtungen (z. B. Tagesheimstätten, Kindergruppen). Grundsätzlich ausgenommen sind Tageseltern, Spielgruppen, Internate, Ganztagsschulen und Schülerheime.

In Oberösterreich (plus 133,3 Prozent) und in der Steiermark (plus 125,5 Prozent) haben sich die Betreuungszahlen in den letzten sieben Jahren ebenfalls weit mehr als verdoppelt. Dennoch wurden in diesen beiden Bundesländern auch im Kindergartenjahr 2014/15 nach wie vor die wenigsten bis Zweijährigen in Kindertagesheimen betreut (13,6 bzw. 12,7 Prozent).

Das Burgenland erreichte im Siebenjahresvergleich einen Zuwachs von 104,7 Prozent und liegt mit einer Betreuungsquote von 30,9 Prozent an zweiter Stelle hinter Wien. In der Bundeshauptstadt wurden 2014/15 schon vier von zehn Kleinkindern in einem Kindertagesheim betreut (40,2 Prozent), Wien liegt damit klar über dem Österreich-Durchschnitt von 23,8 Prozent.

92,3 Prozent der Drei- bis Fünfjährigen

Auch bei den Kindern von drei bis fünf Jahren wurde 2014/15 ein neuer Höchststand erreicht. 223.517 Kinder besuchten ein Kindertagesheim oder als vorzeitig Eingeschulte bereits eine Schule, um 15.322 mehr als vor sieben Jahren (plus 7,4 Prozent).

Die kombinierte Betreuungsquote lag österreichweit bei 92,3 Prozent, wobei das Burgenland mit 98 und Niederösterreich mit 96 Prozent die höchsten Werte aufweisen. Die Steiermark (85,7) und Kärnten (87,5 Prozent) liegen hingegen relativ deutlich unter dem Österreich-Durchschnitt.

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