167.000 Kinder bei Unfällen verletzt

Im Vorjahr wurden in Österreich laut Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) 167.000 Kinder, um 4,4 Prozent mehr als 2013, bei Unfällen verletzt. 21 Kinder starben.

Laut KFV-Direktor Othmar Thann wäre „durch einfache Präventionsmaßnahmen“ eine österreichweite Reduktion von bis zu 100.000 Kinderunfällen jährlich „durchaus vorstellbar“. Laut einer KFV-Studie sehen Eltern Gefahren meist zuerst im Straßenverkehr, das eigene Zuhause gilt als Ort der Sicherheit.

73 Prozent der Unfälle zu Hause und in der Freizeit

Die Realität zeichnet allerdings ein anderes Bild: Nur zwei Prozent der Kinderunfälle betreffen den Straßenverkehr. 73 Prozent der Unfälle passieren zu Hause und in der Freizeit (ca. 123.000 verletzte Kinder unter 15 Jahre im Jahr 2014), mehr als 20 Prozent ereignen sich in der Schule und beim Schulsport. Die meisten Unfälle sind Stürze.

Viele dieser Unfälle passieren in einem Bereich, auf den Eltern einen direkten Einfluss haben: in der Wohnung. „Durch die Stärkung des elterlichen Risikobewusstseins sowie einfache Sicherheitsmaßnahmen lassen sich Haushalte im Handumdrehen kindersicher gestalten und Unfälle vermeiden“, so Thann.

Als besonders tragisch betrachtet der KFV-Chef in diesem Zusammenhang Unfälle wie die regelmäßig wiederkehrenden tödlichen Fensterstürze, „die durch entsprechende Maßnahmen vermeidbar wären“. So sollten zum Beispiel Fenster immer mit Sperren versehen sein. Auch die konsequente Verwendung von passenden Kindersitzen und das stetige Anschnallen der Kinder in Fahrzeugen sowie das Tragen entsprechender Schutzausrüstung beim Sport wie etwa ein Radhelm helfen, schwere Unfälle zu vermeiden.

Initiative „Vision Zero“

„Volle Aufmerksamkeit - null Unfälle!“ lautet daher das Motto der Initiative „Vision Zero“, die vom Extremsportler Hannes Arch unterstützt wird. „Wenn es um das Leben von Kindern geht, darf es keine Kompromisse bei der Sicherheit geben“, sagte Arch. Kinder sollten Arch zufolge aber auch nicht in Watte gepackt werden. „Die Welt zu erkunden und Gefahren dabei selber auszuloten ist für Kinder wichtig und essenziell.“ Es liege daher „an uns Erwachsenen, Kindern ein sicheres Lebensumfeld dafür zu schaffen und ihnen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie mit Risiken richtig umgehen lernen können“.

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