BA könnte Kundengeschäft an BAWAG verkaufen

Der italienische Mutterkonzern der Bank Austria (BA) erwägt den Verkauf des Geschäfts mit Privatkunden und kleineren Unternehmen seiner Österreich-Tochter an die BAWAG. Das berichtete der „Standard“ (Dienstag-Ausgabe).

Es gebe bereits Gespräche zwischen UniCredit-Finanzchefin Marina Natale und BAWAG-Haupteigentümer Cerberus, schreibt der „Standard“ unter Berufung auf „Eigentümerkreise“. „Dem Vernehmen nach stellen sich die Italiener einen Kaufpreis von rund 800 Millionen Euro vor - ein Preis, den die Amerikaner allerdings nicht stemmen wollen. Ein zusätzliches Problem sollen die ‚definitiv gestellten‘, also unkündbaren Mitarbeiter der Bank Austria sein, aus alten Zentralsparkasse-Zeiten“, so die Zeitung.

Die Gespräche liefen ohne Einbindung des Managements in Österreich. Die UniCredit lässt in einer schriftlichen Stellungnahme wissen, dass sie im Zusammenhang mit niedriger Profitabilität laufend Lösungen suche, um die allgemeine Profitabilität der Gruppe zu steigern. „Bezogen auf die Geschäfte der Bank Austria ist noch keine Entscheidung getroffen, und es liegt keine bevorzugte Lösung am Tisch.“ Auch eine BAWAG-Sprecherin wollte gegenüber der Zeitung „Marktgerüchte“ nicht kommentieren.

Ostgeschäft könnte nach Italien wandern

Außerdem schreibt der „Standard“, es „könnte“ im Zuge der Neuaufstellung der UniCredit, die am 11. November verkündet werden soll, auch dazu kommen, dass die UniCredit das Osteuropa-Geschäft der Bank Austria nach Italien abzieht. Darüber haben bereits häufig Medien spekuliert. Auslöser ist, dass im März jener Vertrag ausläuft, der der Bank Austria die Oberhoheit über das Osteuropageschäft der UniCredit sichert (Bank-der-Regionen-Vertrag). Offiziell gibt es dazu keine Bestätigung, schreibt der „Standard“.

Der Bank Austria bliebe damit das Geschäft mit vermögenden Privatkunden und Vermögensverwaltung - diese würden aber in deren Schoellerbank übersiedeln, so der „Standard“: „Sollte all das wirklich kommen, bliebe von der Bank Austria ein Skelett aus Vermögensverwaltungsgeschäft, diversen Töchtern und allenfalls von der BAWAG nicht übernommenen Mitarbeitern.“ Für einen beachtlichen Teil alter Pensionslasten hafte die Gemeinde Wien.

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