Sicherheitsabstand oft falsch eingeschätzt

Gefährlich falsch wird von Autofahrern oft der Mindestabstand zu vorausfahrenden Fahrzeugen eingeschätzt. Das geht aus einer aktuellen Umfrage hervor. Jeder vierte Unfall ist ein Auffahrunfall.

42 Prozent der Lenker halten bei 130 km/h Abstände von fünf bis 30 Meter für richtig. Empfohlen wird hier jedoch ein Abstand von mindestens zwei Sekunden, also rund 70 Metern. Bei der Umfrage unter im Jänner und Februar unter 500 Autofahrer im Alter von 18 bis 83 Jahren durch Verkehrspsychologen des Instituts alles-führerschein.at im Großraum Wien und Linz auf Tankstellen und in Parkhäusern befragt schätzten lediglich 14 Prozent den Sicherheitsabstand richtig ein.

„Es mangelt an Gefahrenbewusstsein“

„Es mangelt an Gefahrenbewusstsein und Unrechtsbewusstsein. Der Abstand ist nur vage Gefühlssache. Jeder vertraut auf ein anderes Gefühl. Daraus resultiert dringender Handlungsbedarf für den Gesetzgeber“, konstatierte Studienleiter Gregor Bartl. Er forderte eine gesetzliche Regelung des Sicherheitsabstands, derzeit sei dies „schwammig formuliert“.

Jährlich rund 50.000 Strafen

„Der Abstand muss so gewählt werden, dass die Lenkerin/der Lenker auch bei plötzlichem verkehrsbedingten Bremsen des voranfahrenden Fahrzeugs jederzeit anhalten kann“, heißt es in der Straßenverkehrsordnung (StVO). Bestraft werden laut dem Institut jährlich ungefähr 50.000 Autofahrer, die dagegen verstoßen - allerdings nur Abstände unter 0,8 Sekunden. Das entspricht bei 130 km/h ungefähr 29 Meter. „Man sollte dem deutschen Beispiel folgen und Abstände unter zwei Sekunden sanktionieren“, forderte Bartl.

Die Sekundenmethode zur Überprüfung des Sicherheitsabstandes konnte zudem nicht einmal ein Drittel der befragten Lenker richtig erklären. Hier wird eine fixe Stelle auf der Fahrbahn fixiert, sobald das vorherfahrende Auto diese Stelle passiert, beginnt man langsam 21, 22 zu zählen. Erst dann darf man selbst den angepeilten Punkt erreichen, sonst ist der Abstand zu gering.

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