2015 mehr und süßerer Wein

Die Weinernte ist im Vorjahr deutlich besser ausgefallen als 2014. Mit 2,3 Mio. Hektolitern lag der Ertrag um zwei Prozent über dem Ernteschnitt der vergangenen fünf Jahre. Gegenüber dem Vorjahr gab es ein Plus von 13 Prozent.

Die Hitze machte die Weintrauben 2015 süß. Tendenziell hatten sie einen höheren Zucker- und Säuregehalt als im Jahr davor und waren daher von höherer Qualität, teilte die Statistik Austria am Donnerstag mit.

Mancherorts Einbußen wegen Hagels

In einigen Gebieten machten die Wetterextreme den Weinbauern aber ziemlich zu schaffen, daher fiel die Weinmenge voriges Jahr regional sehr unterschiedlich aus. In den niederösterreichischen Gebieten Wagram, Kamptal, Kremstal und in der Steiermark richtete Hagel großen Schaden an. In Wagram zum Beispiel brach der Ertrag im Vergleich zum Fünfjahresschnitt um fast ein Drittel ein.

Im größten Weinbundesland Niederösterreich stieg die Weinernte 2015 insgesamt um acht Prozent auf 1,4 Mio. Hektoliter, womit mengenmäßig der Schnitt der vergangenen fünf Jahre erreicht wurde. Bei Rotweinen blieb die Ernte mit 352.000 Hektolitern um acht Prozent hinter dem Fünfjahresproduktionsschnitt. Gegenüber dem Vorjahr, das von Fäulnisverlusten geprägt war, war das allerdings ein Plus von 20 Prozent. Die Weißweinernte stieg vom stabilen Vorjahr um vier Prozent auf eine Mio. Hektoliter.

Im Burgenland wurden mit 666.300 Hektolitern neun Prozent mehr Wein als im Fünfjahresschnitt geerntet. Gegenüber 2014 legte die Produktion überhaupt um 30 Prozent zu, Rot- und Weißweine fast gleichermaßen. In der hagelgeplagten Steiermark blieb die Ernte mit 214.000 Hektolitern hinter dem Fünfjahresschnitt (minus drei Prozent) und wuchs zum Vorjahr um acht Prozent. Die Wiener Winzer legten verglichen mit dem Fünfjahresschnitt um drei Prozent auf 22.100 Hektoliter zu, verglichen mit 2014 um 15 Prozent.

Weißwein dominiert

Insgesamt ist Österreich ein Weißweinland: 1,5 Mio. Liter Weißwein (plus acht Prozent gegenüber 2014) und 800.000 Hektoliter Rotwein (plus 24 Prozent) wurden voriges Jahr geerntet. Weiters setzen die heimischen Winzer auf Qualitäts- und Prädikatsweine: 2,1 Mio. Hektoliter (plus 21 Prozent gegenüber 2014) standen im Vorjahr zur Verfügung. Das Segment Wein/Landwein inklusive Sortenwein und Sturm schrumpfte hingegen um 45 Prozent auf 120.800 Hektoliter.

Im Vergleich zu Italien Miniweinland

Die Weinkeller haben sich im Vorjahr deutlich geleert, so ist der Weinbestand per Ende Juli 2015 gegenüber dem Vorjahresstichtag um acht Prozent auf 2,4 Mio. Hektoliter zurückgegangen. Besonders starke Rückgänge gab es bei Rotwein und Qualitäts-/Prädikatswein. Im internationalen Vergleich ist Österreich ein sehr kleines Weinbauland. Im Nachbarland Italien wurden zum Beispiel zuletzt 276 Mio. Hektoliter Wein geerntet.

Link: