Österreich 2015 glücklicher als 2014

Österreich zählt zu den glücklichsten Ländern der Welt. Wie der „World Happiness Report 2016“ der UNO am Mittwoch zeigte, liegt Österreich auf Platz zwölf von 157 Ländern - um einen Platz besser als im Vorjahr.

Die Forscher haben für den Glücksindex die 157 Länder auf Faktoren wie Einkommen, Lebenserwartung, soziales Netz und gefühlte Freiheit untersucht. Platz eins erreichte Dänemark, das der Schweiz den Rang ablief. Die Schweiz landete auf Platz zwei, Island erreichte den dritten Platz. Unter den Top Ten fanden sich Norwegen, Finnland, Kanada, die Niederlande, Neuseeland und Australien, gefolgt von Schweden. Sie hatten es laut dpa auch im vergangenen Jahr alle unter die obersten zehn Plätze geschafft.

Grafik zeigt Glücksindex verschiedener Länder

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA

Auf den Plätzen elf bis 15 lagen die Länder Israel, eben Österreich, die USA, Costa Rica und Puerto Rico. „Die Eigenberichte über Glück und Wohlergehen sollten auf der Agenda jedes Landes sein“, sagte Jeffrey Sachs, Direktor des Earth Institute der Columbia-Universität in New York, das die Liste erstellte.

Die fünf letzten Plätze

Auf den fünf letzten Plätze landeten das zerrüttete Bürgerkriegsland Syrien, das gegen radikalislamische Taliban kämpfende Afghanistan, das ostafrikanische Burundi sowie die westafrikanischen Länder Togo und Benin. Nur fünf der Länder auf den letzten 30 Plätzen liegen nicht in Afrika, berichtete die dpa.

Am stärksten verbesserten sich im Vergleich zum Vorjahr Nicaragua und Sierra Leone, während sich die Lage in Griechenland, Ägypten und Saudi-Arabien mit Blick auf das Glück ihrer Bewohner am meisten verschlechterte. Einen großen Sprung machte auch Deutschland vom 26. auf den 16. Platz.

Der diesjährige Bericht stützt sich auf Daten aus den Jahren 2013 bis 2015. Bei den ersten beiden Ausgaben des Berichts 2012 und 2013 war jeweils Dänemark auf dem ersten Platz gelandet, vergangenes Jahr verdrängten die Schweizer die Dänen auf Platz drei.

Glück als nationale Angelegenheit

Die Gründungsväter der USA nahmen das individuelle „Streben nach Glück“ („Pursuit of Happiness“) als eines der „unveräußerlichen Rechte“ für jeden Amerikaner in ihre Unabhängigkeitserklärung auf. Das Himalaya-Königreich Bhutan lässt sein Volk regelmäßig nach seiner Zufriedenheit befragen und das nationale Bruttoglücksprodukt („Gross National Happiness“) messen. Kriterien sind etwa Lebensstandard, Gesundheit, psychisches Wohlergehen, Bildung, Zeiteinteilung, gute Regierungsführung und Gemeinschaftsgefühl.

2015 betrachteten sich nur 8,8 Prozent der Menschen in Bhutan als unglücklich. Neben Bhutan, das im „World Happiness Report 2016“ Platz 84 erreicht, haben Ecuador, Schottland, die Vereinigten Arabischen Emirate und Venezuela bisher einen eigenen Ministerposten für die Frage des Glücks geschaffen.

Am 20. März Tag des Glücks

Die UNO erklärte den 20. März zum Internationalen Tag des Glücks, der die Bedeutung von Glück und Wohlbefinden als universelles menschliches Ziel bewusst machen und von Regierungen, Zivilgesellschaft und Privatleuten laut UNO-Resolution „in angemessener Weise“ begangen werden soll. Die Initiative dazu kam von Bhutan.

Kalorien, Wasser, Wohnraum, Schule

Einst wurde mit dem mittelhochdeutschen Wort „Gelucke“ das gute Ende eines Ereignisses benannt. Der Duden definiert es als eine „angenehme und freudige Gemütsverfassung, in der man sich befindet, wenn man in den Besitz oder Genuss von etwas kommt, was man sich gewünscht hat“. Es sei ein „Zustand der inneren Befriedigung und Hochstimmung“. Als zentraler Begriff der Religion und Philosophie ist Glück die vollkommene und dauerhafte Erfüllung persönlicher Wünsche.

Glücksforscher sprechen von einem subjektiven Wohlbefinden, das für jeden etwas anderes bedeuten könne. Im „World Book of Happiness“ zählen Forscher Faktoren für Glück auf: eine stabile Liebesbeziehung, Gesundheit, ein den eigenen Fähigkeiten entsprechender Beruf, Freunde, Kinder und Geld für Grundbedürfnisse. Reichtum allein macht übrigens nicht glücklich: Mit steigendem Wohlstand wächst Glück nicht immer weiter - mehr dazu in Macht Geld glücklich? (science.ORF.at).

Forscher gehen davon aus, dass bei materiell armen Menschen verlässliche Bindungen verstärkt für Glücksgefühle sorgen. Die UNO nennt ganz einfache Grundbedingungen für Glück: Unter anderem sind das mindestens 2.500 Kalorien und 100 Liter Wasserverbrauch am Tag, mindestens sechs Quadratmeter Wohnraum, ein Platz zum Kochen sowie sechs Jahre Schule.

Leben glückliche Menschen länger? Ja, aber nicht deswegen, weil sie glücklich sind, lautet die Antwort britischer Forscher. Glückliche Menschen seien gesünder, weil sie einen gesünderen Lebensstil pflegen - mehr dazu in Glück verlängert das Leben nicht (science.ORF.at).

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