SPÖ: Länder gespalten
Die Große Koalition sei gescheitert, die Bevölkerung wolle diese Regierungsform nicht mehr, sagte Ritsch. Er hält es deshalb für besser, wenn es Neuwahlen im Herbst oder im Frühjahr 2017 gebe, und erwartet eine Entscheidung am Montag im Bundesparteivorstand.
Ob Faymann die SPÖ in die Wahl führen sollte, ließ Ritsch offen. Ihm persönlich habe aber die Situation beim Mai-Aufmarsch am 1. Mai in Wien zu denken gegeben. Klar ist für Ritsch, dass es sich um eine grundlegende Richtungsentscheidung handeln würde - mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.
Mayr: „Faymann soll bleiben“
Tirols SPÖ-Chef Ingo Mayr stellte sich hingegen hinter den Bundeskanzler. „Er soll bleiben“, sagte er und geht davon aus, dass Faymann „Parteivorsitzender ist und auch in den kommenden Monaten bleibt“ - mehr dazu in tirol.ORF.at. Niederösterreichs SPÖ-Vorsitzender Matthias Stadler sagte: „Alleine mit Personaldiskussionen ist es nicht getan. Wir brauchen eine klare inhaltliche Positionierung und Haltung.“
Ein Kompromissvorschlag zum Umgang mit der FPÖ kam von Kärntens SPÖ-Chef Peter Kaiser. Er schlug vor, in den Statuten einen Prozess für die Implementierung von Koalitionen festzuschreiben. Und Kaiser weiter: Schon die Frage, ob man auf Bundesebene eine Koalition mit der FPÖ kategorisch ausschließen solle, sei falsch - mehr dazu in kaernten.ORF.at.
Salzburg für Annäherung an FPÖ
Salzburgs SPÖ-Vorsitzender Walter Steidl sprach sich indes für eine Vorverlegung des Bundesparteitags aus. Die Annäherung der SPÖ an die FPÖ geht in Salzburg weiter. Nachdem Gewerkschafter Gerald Forcher wörtlich „ein Ende der Ausgrenzung“ gefordert hatte, stimmte dem nun auch Steidl zu. Er wolle nichts mehr ausschließen, sagte Steidl - mehr dazu in salzburg.ORF.at.
Auch Ex-Bundesobmann Franz Vranitzky lockerte seine Doktrin zum Umgang mit der FPÖ. „Das ist eine völlig andere Situation heute“, sagte er, empfahl seiner Partei aber, das Thema Rot-Blau generell hintanzustellen.
Häupl will nicht Bundesparteichef werden
Dass Faymann zuletzt Wiens Bürgermeister und SPÖ-Landesparteichef Michael Häupl als Koordinator zur Seite gestellt wurde, sieht man in der SPÖ gelassen. „Für mich ist es okay, dass jemand, der die politische Erfahrung eines Michael Häupl hat, diese Funktion übernimmt“, meinte etwa der oberösterreichische Parteichef Johann Kalliauer. Auch Häupl selbst sieht in seiner Person keine Gefahr für den Bundesparteiobmann. Dessen Nachfolge strebe er jedenfalls nicht an, verdeutlichte er: „Mit 67?“ - mehr dazu in wien.ORF.at.
Faymann: „Rechnen Sie weiter mit mir“
Unbeeindruckt vom Rumoren in der eigenen Partei gab sich Faymann selbst. „Rechnen Sie weiter mit mir“, sagte er am Dienstag im Pressefoyer nach dem Ministerrat. Auf Häupls Rolle angesprochen reagierte der Kanzler allerdings eher unwirsch: Der Stadtchef spreche nur für die Wiener SPÖ und habe sich in dieser Funktion „unterstützend geäußert“. Auch von vorgezogenen Neuwahlen wollte Faymann nichts wissen, auch wenn er keine Wette darauf abschließen wollte, dass die Koalition bis zum regulären Wahltermin 2018 hält - mehr dazu in news.ORF.at.