386.772 Menschen im Juni ohne Job

Ende Juni sind 319.969 Menschen auf Jobsuche gewesen - das sind gegenüber dem Vorjahr um 0,1 Prozent weniger. Gleichzeitig stieg die Anzahl der Schulungsteilnehmer um 8,2 Prozent auf 66.803 - insgesamt waren also 386.772 Menschen ohne Arbeit, um 1,3 Prozent mehr als vor einem Jahr, wie das Arbeits- und Sozialministerium am Freitag mitteilte.

Gegenüber dem Vormonat Mai sei die Anzahl der vorgemerkten Personen saisonbedingt um 18.698 zurückgegangen. Weiter deutlich steigend ist demnach die Anzahl der unselbstständig Beschäftigten, die um 1,5 Prozent auf 3,618 Millionen zunahm. Mehr als die Hälfte der 54.000 zusätzlichen Jobs sind Vollzeitarbeitsplätze.

Frauenarbeitslosigkeit gestiegen

Auch der Bestand der offenen Stellen stieg laut dem Arbeits- und Sozialministerium - besonders stark in der Informations- und Kommunikationsbranche (+77 Prozent), aber auch im Handel mit (+61 Prozent) und im Bau (+58 Prozent). Wie in den Vormonaten war auch zur Jahresmitte 2016 die Arbeitslosigkeit bei Männern mit minus 1,1 Prozent rückläufig, bei Frauen ist stieg sie hingegen um 1,3 Prozent. Insgesamt waren 175.910 Männer und 144.059 Frauen arbeitslos.

Grafik zur Arbeitslosigkeit

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/Sozialministerium

Überdurchschnittlich stieg weiterhin die Arbeitslosigkeit von „Personen mit gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen“ (+8,2 Prozent), Ausländern (+3,0 Prozent) und bei Menschen ab 50 Jahren (+5,1 Prozent). Von den knapp 320.000 vorgemerkten Arbeitslosen waren gut 90.000 Ausländer, fast ebenso viele waren über 50 Jahre alt.

Positivere Entwicklung bei Jungen

Bei den Jugendlichen entwickelt sich der Arbeitsmarkt weiterhin besser als der Gesamtdurchschnitt. Für die 15- bis 24-Jährigen beträgt der Rückgang der Arbeitslosigkeit 6,7 Prozent, bei den Arbeitsmarkteinsteigern - den 15- bis 19-Jährigen - ging sie sogar um 9,2 Prozent zurück.

Leicht rückläufig ist zudem auch die Zahl der Lehrstellensuchenden. Am Ende des Schuljahres 2015/16 sind 4.879 Jugendliche sofort für den Arbeitsmarkt verfügbar und weitere 5.415 bereit, in den nächsten Wochen eine Lehrstelle anzutreten.

Mehr offene Lehrstellen

Demgegenüber meldeten die Betriebe derzeit 3.027 sofort verfügbare offene Lehrstellen. Das ist ein Plus von 12,8 Prozent. Weitere 10.740 Lehrstellen sollten in den kommenden Wochen besetzt werden können, das sind 1,6 Prozent mehr als im Vormonat. Einen Überhang an sofort verfügbaren offenen Lehrstellen gibt es vor allem in Oberösterreich, Salzburg und Tirol.

Insgesamt nahmen im ersten Halbjahr 203.000 Männer und 96.000 Frauen nach der Vormerkung beim Arbeitsmarktservice (AMS) wieder eine Arbeit auf. Davon waren 52.000 Jugendliche im Alter bis 25 Jahren und mehr als 56.000 ältere Arbeitnehmer.

Bundesländertrends konstant

Nach Bundesländern betrachtet zeigt sich der gleiche Trend wie bisher mit sinkender Arbeitslosigkeit - in den westlichen Bundesländern Tirol mit minus 6,7 Prozent, Salzburg mit minus 3,9 Prozent und Vorarlberg mit minus 0,2 Prozent. Auch in Kärnten liegt die Zahl der Arbeitssuchenden mit minus 1,7 Prozent unter dem Vorjahreswert, ebenso in der Steiermark mit minus 0,6 Prozent.

Ansteigend bleibt sie hingegen vor allem in Niederösterreich mit einem Plus von 2,5 Prozent und Oberösterreich mit 1,4 Prozent mehr. In Wien macht das AMS deutlich mehr Schulungen, daher verlangsamte sich der Anstieg der Arbeitslosenzahl auf 0,3 Prozent. Auch im Burgenland nahm die Arbeitslosigkeit um 0,3 Prozent zu.

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