Weniger Bergtote in bisheriger Sommersaison

In Österreichs Bergen sind in der bisherigen Sommersaison deutlich weniger Menschen bei Alpinunfällen ums Leben gekommen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres (1. Mai bis 18. August).

Waren im Sommer 2015 noch 106 Personen tödlich verunglückt, verloren heuer bis dato 76 ihr Leben, teilte das Innenministerium auf APA-Anfrage mit. Der Großteil der Toten entfiel mit 59 auf das „klassische Wandern und Bergsteigen“. Der Rest verteile sich auf andere sportliche Aktivitäten wie Paragleiten und Mountainbiken.

Deutlicher Rückgang in Tirol

Der österreichweite deutliche Rückgang bei den Bergtoten war vor allem auf das Bundesland Tirol zurückzuführen: Waren dort im vergangenen Sommer zum jetzigen Zeitpunkt 40 Personen in den Bergen tödlich verunglückt, wies die Statistik für heuer 18 Tote aus.

Gestiegen ist hingegen laut Innenministerium die Zahl der Unfälle beim Wandern und Bergsteigen. Sie wuchs mit Stichtag 18. August von 1.030 im Vorjahr auf nunmehr 1.080 an. Das Kuratorium für Alpine Sicherheit zählte heuer insgesamt fast 1.200 Unfälle seit Anfang Mai, erklärte es gegenüber der deutschen Presseagentur dpa (2015: 1.334).

Die häufigsten Auslöser von Verletzungen und tödlichen Unfällen beim Wandern und Bergsteigen seien Stürze, Stolpern und Ausgleiten gefolgt von Herz-Kreislauf-Versagen. „Schlechte Ausrüstung ist als Unfallursache eigentlich kein Thema mehr“, sagte Kuratoriumspräsident Karl Gabl.

„Klettersteige nicht immer schwerer machen“

Die oft genutzten Wanderstöcke seien auf der einen Seite zweifelsohne hilfreich und könnten Unfälle verhindern. „Aber man darf die Trittsicherheit nicht verlieren und muss das Gleichgewicht weiterhin üben“, warnte Gabl. Er plädierte dafür, dass die immer beliebteren Klettersteige wieder den ursprünglichen Charakter einer Erweiterung von Bergwanderungen annehmen sollten.

„Wir sollten die Klettersteige nicht immer schwerer machen.“ Dieser athletische Aspekt eigne sich nur für besonders geschulte Bergfreunde. „Es lohnt sich, sich nicht selbst zu überschätzen“, meinte der Präsident des Kuratoriums.

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