Weinernte mager, aber exzellente Qualität

Nach einem zunächst guten Start in das Frühjahr hat das Wetter den heimischen Winzern heuer einen gewaltigen Strich durch die Rechnung gemacht: Aufgrund der Frostnächte Ende April fällt die Weinernte 2016 mager aus. Die Qualität soll dafür umso besser sein.

„Wir haben heuer die fünfte kleine Menge in Folge“, sagte Weinbaupräsident Johannes Schmuckenschlager am Donnerstag. Die heurige Weinernte soll Schätzungen zufolge 1,8 Mio. Hektoliter betragen, der heimische Durchschnitt liege bei etwa 2,5 Mio. Hektoliter.

Größter Ernteausfall in der Steiermark

Nun hoffen die Weinbauern auf einen schönen Altweibersommer. Zuletzt wirkte sich die Witterung positiv aus, die stabile Wetterphase begünstigt das Reifen der Trauben. Spielt das Wetter auch die nächsten Wochen mit, rechnen die Winzer mit einem qualitativ hervorragenden Jahrgang.

Der Frost im April habe vor allem die Steiermark, das Burgenland und einige Gebiete in Niederösterreich stark getroffen. Alleine durch Hagel entstand im Weinbau laut der Österreichischen Hagelversicherung bis dato ein Schaden von 2,5 Mio. Euro. In der Steiermark bleibe den Winzern voraussichtlich nur ein Viertel der normalen Erntemenge, im Burgenland hoffe man auf die Hälfte - mehr dazu in steiermark.ORF.at.

Hilfe aus dem Katastrophenfonds

Existenziell betroffene Betriebe erhalten Hilfe aus dem Katastrophenfonds, auch wenn sie gegen Frost versichert sind: Weinbaubetriebe, die aufgrund des Frosts weniger als 2.000 Liter pro Hektar Wein ernten, bekommen laut Schmuckenschlager 3.600 Euro pro Hektar. Diese Unterstützung sei aber an Auflagen zur Selbstvorsorge geknüpft und könne den Marktwert des Weines bei Weitem nicht ersetzen.

Knapp werden dürfte österreichischer Wein trotzdem nicht: „Wir werden ihn nicht mit der Lupe suchen müssen, es wird im nächsten Jahr genügend österreichischen Wein geben“, so Schmuckenschlager. Lediglich billiger Wein könnten vielleicht nicht mehr im bisherigen Umfang aus Österreich bedient werden.

Traubenpreise überdurchschnittlich hoch

Die Traubenpreise liegen laut Schmuckenschlager weiter über dem Durchschnitt der letzten Jahre, die Fasspreise würden zurzeit stagnieren. Weinliebhaber werden trotzdem nicht tiefer in die Tasche greifen müssen, Schmuckanschlager rechnet mit einer stabilen Preisentwicklung. Mit der Lese werde Mitte September begonnen. „Bei entsprechenden Sonnentagen können wir Toplesegut erwarten“, so Schmuckenschlager. Die vitalen Rebstöcke lassen ihn auch auf ein gutes nächstes Jahr hoffen.

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