Kindersicherung im Auto oft mangelhaft

2015 sind rund 2.600 Kinder auf Österreichs Straßen verunglückt. 1.047 und damit mehr als jedes dritte dieser Kinder hat sich als Mitfahrer im Auto verletzt. Falsche Kindersicherung und Ablenkung sind dabei die Hauptursachen.

Das ergab die Studie „Schütze Deinen Co-Driver“. „Kinder sind auch als Mitfahrer im Auto besonders gefährdet und müssen deshalb speziell geschützt werden“, sagte Verkehrsminister Jörg Leichtfried (SPÖ). „Der passende Sitz und richtiges Anschnallen sind wichtig, genauso wie das Geschehen auf der Straße im Auge zu behalten und sich nicht ablenken zu lassen. Wer sich daran hält, kann bei einem Unfall Verletzungen vermeiden“, so Leichtfried.

„Oft nur Kleinigkeiten“

„Von 750 befragten Eltern und Aufsichtspersonen waren nur etwa drei Viertel ausreichend darüber informiert, wie sie mitfahrende Kinder richtig sichern. Dabei sind es oft nur Kleinigkeiten, die den Unterschied machen“, sagte Othmar Thann, Direktor des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV). Verkehrsministerium und KFV gaben einfache Tipps, wie Eltern ihre Kinder im Pkw besser schützen können.

Passende Sitzwahl

Am besten geschützt sind Kleinkinder unter einem Jahr, die in einer Sitzschale mitfahren, die entgegen der Fahrtrichtung gesichert ist. Der Wechsel auf den jeweils nächstgrößeren Sitz erfolgt meist zu früh, dadurch steigt die Anzahl schwerer Verletzungen. Empfohlen wird deshalb, erst dann auf eine höhere Sitzklasse umzusteigen, wenn das Kind bereits das angegebene Höchstgewicht oder die maximal vorgesehene Größe überschritten hat. Einfache Sitzerhöhungen sind zwar erlaubt, Sitze mit Rückenlehnen bieten aber mehr Schutz.

Richtiges Anschnallen

Die meisten Kinder schnallen sich selbst an, viele schaffen das aber nicht fehlerfrei. Deshalb sollte immer überprüft werden, ob der Gurt auch richtig sitzt, das heißt eingerastet und straffgezogen ist, und entlang des Beckens beziehungsweise weit genug entfernt vom Hals verläuft.

Aufrechte Sitzposition

Oft beugen sich Kinder aus dem Sitz, um mit der Fahrerin oder dem Fahrer zu sprechen. Ein Unfall in dieser Situation hat schwerste Kopfverletzungen zur Folge. Ist das Kind am Beifahrersitz oder auf dem mittleren Sitz der Rückbank, wird es sich weniger herauslehnen. Auch während des Gesprächs das Radio leiser zu stellen hilft.

„Schütze Deinen Co-Driver“

Die Studie wurde über den Verkehrssicherheitsfonds (VSF) im Auftrag des Verkehrsministeriums erstellt. KFV und der Verein Große schützen Kleine (GSK) analysierten Unfälle und Gefahrensituationen. 750 Eltern wurden befragt und ein Feldversuch durchgeführt.

Ablenkung vermeiden

Oft versorgen Lenkerinnen und Lenker ihr Kind während der Fahrt mit Essen, Trinken oder Spielzeug. Das lenkt ab. Grundsätzlich gilt deshalb, alles was das Kind braucht vor Fahrtantritt in dessen Reichweite zu platzieren oder bei Bedarf anzuhalten. Sollte der Griff nach hinten gar nicht zu vermeiden sein, muss der Blick unbedingt auf die Straße gerichtet bleiben.

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