Mehrheit ist gegen CETA

Die Österreicher sind offenbar keine Freunde transatlantischer Freihandelsabkommen. Bei einer Umfrage sprachen sich zuletzt 75 Prozent gegen CETA, das Wirtschaftsabkommen mit Kanada aus. Ähnlich groß wie die Ablehnung ist das Informationsdefizit betreffend den Freihandel.

Bei der Erhebung im Auftrag der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE), lehnten drei von vier Befragten das Abkommen ab, die Hälfte sah sich grundsätzlich „eher als Gegner“ des Freihandels. „Unter den Österreicherinnen und Österreichern trifft die geplante Vereinbarung jedenfalls auf wenig Gegenliebe“, kommentiert ÖGfE-Generalsekretär Paul Schmidt die Ergebnisse.

„Stark polarisierte Debatte“

Die Ablehnung geht damit einher, dass sich auch gut dreiviertel der Österreicher über CETA schlecht informiert fühlen. Dabei ist die Hälfte der Befragten an dem Thema "sehr interessiert. „Durch die stark polarisierte Debatte und unzureichende Information über den konkreten Mehrwert von CETA ist mittlerweile auch der Begriff des Freihandels an sich negativ besetzt“, so Schmidt.

Dabei liege freier Handel „im ureigensten österreichischen Interesse“, da Österreich als kleine offene Volkswirtschaft vom Export abhänge. Aus Schmidts Sicht spiegelt die Ablehnung von CETA den derzeitigen Vertrauensverlust in die Politik insgesamt wider.

„Starkt interessiert“, schlecht informiert

Die Umfrageergebnisse im Detail: 73 Prozent der Befragten lehnen CETA ab, elf Prozent stehen dem Abkommen positiv gegenüber, 16 Prozent konnten oder wollten zu dieser Frage nicht Stellung beziehen. 78 Prozent der Befragten fühlten sich „eher schlecht“ über die Inhalte von CETA informiert, 17 Prozent „eher gut“. Fünf Prozent konnten die entsprechende Frage nicht beantworten.

Zugleich zeigten sich 51 Prozent „stark interessiert“, fast ebenso viele (45 Prozent) sind eher „weniger interessiert“. 51 Prozent der Befragten bezeichnen sich „eher als Gegner“, 31 Prozent „eher als Befürworter“. 20 Prozent beantworteten diese Frage mit „weiß nicht“ oder machten keine Angabe. Für die Erhebung wurden Anfang September im Auftrag der ÖGfE 500 Personen von der Sozialwissenschaftlichen Studiengesellschaft (SWS) befragt.

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