Über 390.000 im September ohne Job

391.939 Menschen sind im September ohne Job gewesen. 68.700 von ihnen waren in Schulung. Nach nationaler Berechnung sank die Arbeitslosenrate gegenüber dem Vorjahr leicht - um 0,1 Prozent auf 8,2 Prozent, so das Sozialministerium.

Besonders positiv ist die Entwicklung bei österreichischen Staatsbürgern mit einem Rückgang von 2,5 Prozent und bei Jugendlichen. In der Gruppe der 15- bis 24-Jährigen ging die Arbeitslosigkeit um 7,5 Prozent auf 40.911 Jugendliche zurück. Die Zahl der Lehrstellensuchenden sank um 2,3 Prozent auf 7.312, ihnen standen 5.453 (plus 6,9 Prozent) unbesetzte Lehrstellen gegenüber. Die Jugendarbeitslosenrate nach Eurostat-Definition betrug 10,8 Prozent und sank damit um 0,1 Prozent.

Grafik zu den Arbeitslosen im September 2016

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/AMS

Die Anzahl der Beschäftigten stieg auch im September deutlich. Mit 3,64 Millionen unselbstständig Erwerbstätigen liegt die Zahl der Arbeitsplätze um 53.000 (plus 1,4 Prozent) über dem Wert des Vorjahres. Dem Arbeitsmarktservice (AMS) sind zudem 42.499 offene Stellen gemeldet, das ist eine Zunahme im Jahresabstand von 8.729 (plus 25,8 Prozent). Deutlich zeigt sich aber auch eine Verlängerung der Arbeitslosenzeiten. Arbeitslosigkeit dauert nun im Durchschnitt 130 Tage.

Frauenarbeitslosigkeit stärker gestiegen

Es sind nach wie vor mehr Männer als Frauen arbeitslos. Doch bei den Frauen gab es einen stärkeren Anstieg - um 1,4 Prozent auf knapp 148.000. Die Arbeitslosigkeit unter Männern ging um 0,5 Prozent auf rund 175.000 zurück.

Eine deutliche Verschlechterung auf dem Arbeitsmarkt zeigte sich bei den Ausländern. Im Jahresabstand stieg die Zahl der Arbeitslosen ohne österreichische Staatsbürgerschaft um acht Prozent. Knapp ein Drittel der Arbeitslosen ohne Schulungsteilnehmer (92.540) sind Ausländer. Auch die Zahl der über 50-Jährigen ohne Job nahm verhältnismäßig stark um 6,5 Prozent auf über 90.000 zu.

Stärkste Zunahme in Wien und Niederösterreich

Deutlich verbesserte sich die Arbeitsmarktlage in der Baubranche (minus 6,7 Prozent Arbeitslose), im Gesundheits- und Sozialwesen gab es hingegen eine Zunahme der Arbeitslosenzahl um 3,2 Prozent. Bei den Leiharbeitern gab es einen Rückgang um 2,6 Prozent auf rund 34.000.

Nach Bundesländern betrachtet war die Zunahme der Arbeitslosigkeit in Wien (plus 2,6 Prozent) und Niederösterreich (plus 2,5 Prozent) am stärksten. Der Wiener AMS-Vizechef Winfried Göschl zeigte sich aber für Wien zuversichtlich: „Das ist der geringste Zuwachs an Jobsuchenden seit mehr als fünf Jahren“.

Am stärksten verbesserte sich die Situation in Tirol (minus 7,7 Prozent). Rückgänge gab es auch in Salzburg (minus 3,9 Prozent) und Kärnten (minus 2,5 Prozent). Im Burgenland gab es erstmals seit fünf Jahren ein Minus bei der Arbeitslosenrate um 1,2 Prozent.

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