Jeder dritte Lenker blinkt nicht
Von 14.300 Lenkern, die der ÖAMTC beim Abbiegen im September beobachtete, verhielten sich lediglich 62 Prozent richtig. Noch am ehesten setzten Lenker bei Kreuzungen den Blinker (86 Prozent). Am seltensten wurde er beim Verlassen eines Kreisverkehrs (60 Prozent) sowie abknickenden Vorrangstraßen (63 Prozent) benutzt.
ÖAMTC „überrascht“
ÖAMTC-Verkehrstechniker David Nose: „Diese Ergebnisse haben uns selbst überrascht und machen deutlich, dass Aufklärungsbedarf besteht.“ In der StVO ist eindeutig geregelt, dass man beim Abbiegen für andere rechtzeitig und während des gesamten Vorgangs blinken muss. Das gilt auch, wenn man einer abknickenden Vorrangstraße folgt.
Grafik: ORF.at; Quelle: ÖAMTC
„Blinken ist die einzige Möglichkeit, anderen Verkehrsteilnehmern zu zeigen, was man vorhat“, so Nose. So ließen sich Konflikte und Unfälle vermeiden. Wenn man darauf verzichtet, beträgt der Strafrahmen bis zu 726 Euro. Zumeist wird jedoch eine Organstrafverfügung über 35 Euro ausgestellt.
Erklärungsbedarf bei Kreisverkehren
Weil es diesbezüglich offenbar Erklärungsbedarf gibt: In den meisten Kreisverkehren haben jene Fahrzeuge Vorrang, die sich darin befinden. Das wird durch die Wartepflichtschilder für die Einfahrenden angezeigt. Stehen keine entsprechenden Tafeln, gilt laut StVO der Rechtsvorrang. „Blinken muss grundsätzlich nur der aus dem Kreisverkehr ausfahrende Lenker, beim Einfahren in den Kreisverkehr ist das Blinken nicht erforderlich“, sagte der ÖAMTC-Fachmann.
Blinktipps des ÖAMTC
Der ÖAMTC hat einige Blinktipps für Fahrzeuglenker zusammengestellt. Grundsätzlich gelte, dass richtiges Blinken im Straßenverkehr „unverzichtbar“ ist. Dennoch genüge es nicht, den Blinker zu setzen und darauf zu vertrauen, dass alle anderen richtig reagieren.
- Wenn man rechtzeitig blinkt, können sich andere Verkehrsteilnehmer darauf einstellen und entsprechend handeln. Das ist beispielsweise der Fall, wenn man bei einer roten Ampel steht und abbiegen möchte.
- Korrektes Blinken im Stadtverkehr kann Konflikte und Unfälle vermeiden. Neben anderen Autofahrern können sich vor allem Fußgänger und Radfahrer rechtzeitig auf die Absichten der Lenker einstellen.
- Finger weg von Handy, Navi und Co. – wer keine freie Hand hat, vernachlässigt oft das Blinken.