Privatkonsum ist Konjunkturmotor

Die Wirtschaft wird in Österreich - gleich wie im EU-Schnitt - im kommenden Jahr um 1,6 Prozent wachsen. Motor ist vor allem der private Konsum.

Mit dem Wert von plus 1,6 Prozent fällt die Herbst- gleich wie die Frühjahrsprognose der EU-Kommission aus. Für das laufende Jahr liegen die Erwartungen bei 1,5 Prozent Wachstum. Auch das bedeutet keine Änderung gegenüber der letzten Prognose.

In ihrem Länderbericht zu Österreich weist die Kommission darauf hin, dass der Privatkonsum der Hauptantrieb für die Entwicklung sei, gemeinsam mit der Steuerreform, die die Einkommen der Haushalte erhöht habe. Der Aufwärtstrend seit 2015 habe beibehalten werden können. Allerdings hätten sich die Exporte im ersten Halbjahr 2016 schwach entwickelt.

„In schwierigen Zeiten“

Die Wirtschaftsleistung in der EU wird sich laut der aktuellen Prognose für 2017 um 1,6 Prozent steigern. Für die Euro-Zone sagt die Brüsseler Behörde ein Plus von 1,5 Prozent voraus. EU-Steuerkommissar Pierre Moscovici erklärte, es handle sich um ein „gemäßigtes Wachstum in schwierigen Zeiten“.

Damit hat die Kommission ihre Prognose gegenüber dem Frühjahr nach unten revidiert. Damals wurde noch von einem Wachstum von 1,8 Prozent in der Euro-Zone und von ebenfalls 1,8 Prozent in der EU für das nächste Jahr ausgegangen.

OeNB erhöht Quartalsprognose leicht

Zuvor hatte auch die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) ihre Konjunkturprognose für das vierte Quartal vorgelegt und diese um 0,1 Punkte auf 0,4 Prozent erhöht. Für das erste Quartal 2017 erwartet die OeNB 0,5 Prozent Wachstum. Im Inland stützen Investitionen und privater Konsum die Wirtschaft. Warenexporte steigen nur „moderat“, der Tourismus profitiere aber, heißt es in einer Aussendung der OeNB von heute. Auch die Industrie habe „deutlich an Fahrt gewonnen“.

In der vor der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten erstellten Analyse heißt es: „Das Wachstum in den USA fiel im ersten Halbjahr 2016 enttäuschend aus.“ Auch die britische „Brexit“-Entscheidung habe Unsicherheiten ausgelöst, was die mittelfristigen Wachstumsaussichten in Europa dämpfe. Auch in Ost- und Südosteuropa sei die Dynamik „verhalten“.

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