Knapp zwei Mrd. Euro für Weihnachtsgeschenke

Für die Weihnachtsgeschenke werden die Österreicherinnen und Österreicher heuer geschätzt 1,95 Mrd. Euro und damit etwas mehr als im Vorjahr ausgeben. Vor allem online würden mehr Geschenke eingekauft werden, teilte RegioPlan Mitte November mit.

Insgesamt soll das Weihnachtsgeschäft 185 bis 195 Millionen Euro in die Onlinekassen spülen. „Leider fließt jedoch ein großer Teil dieser Ausgaben ins Ausland“, sagte Hania Bomba, Geschäftsführerin von RegioPlan Consulting. Vor allem Amazon.de profitiere von den Einkäufen im Internet. Laut Eurostat fließen generell 44 Prozent der österreichischen Onlineausgaben ins Ausland.

„Wir glauben, dass das auch zu Weihnachten so sein wird“, so Bomba. Einer ersten Befragung zufolge will fast jeder zweite Befragte mehr als die Hälfte des Budgets online ausgeben. 82 Prozent wollen auch online Weihnachtseinkäufe erledigen.

Einkaufsstraßen und -zentren profitieren

Für die beliebtesten Einkaufsstraßen und -zentren ist die Weihnachtszeit nach wie vor ein wichtiger Umsatzbringer: Im Dezember nehmen die Geschäfte dort fast das Doppelte ein wie in einem durchschnittlichen Monat. Stationär machen sich die Österreicher vor allem in klassischen Einkaufsstraßen wie der Wiener Mariahilfer Straße und der Kärntnerstraße sowie in den Innenstädten von Graz, Innsbruck, Linz und Co. auf die Suche nach den Gaben.

Grafik der erwartenden Weihnachtsumsätze im Handel in den größten Einkaufszonen in Österreich

Grafik: ORF.at; Quelle: APA/RegioPlan

Bei den Einkaufszentren ziehen nach wie vor die Schopping City Süd (SCS) in Vösendorf, das Donauzentrum in Wien, der Europark in Salzburg, die Shopping City Seiersberg und die Plus City in Linz viele Christkinder an. Fast 20 Prozent des gesamten Weihnachtsumsatzes von 1,95 Mrd. Euro entfallen auf wenige Handelszonen, Einkaufszentren und den Onlinehandel. Mit dem Weihnachtsumsatz sind übrigens nur jene Verkaufserlöse gemeint, die im Dezember zusätzlich zum Umsatz eines Durchschnittsmonats generiert werden.

08/15-Geschenke out

Insgesamt geben die Österreicherinnen und Österreicher in der Weihnachtszeit den Großteil des Budgets für Lebensmittel und Unterhaltungselektronik aus: Je 300 Mio. Euro mehr als in einem Durchschnittsmonat fließen in diese Bereiche. Auch für Kleidung werden im Weihnachtsgeschäft rund 200 Mio. Euro hingelegt.

Große Hoffnungen machen sich auch die Händler von Spielwaren, Uhren und Schmuck sowie von Büchern - für sie ist der Dezember-Umsatz essenziell. „Kann der Spielwarenhandel nicht mit neuen Trends punkten oder die Uhren- und Schmuckindustrie mit neuen tollen Modellen die Begehrlichkeit wecken, entscheidet der letzte Monat für manche über den Erfolg oder Misserfolg des ganzen Jahres“, so RegioPlan.

Viele Geschenke würden jedoch am klassischen Handel vorbeigehen: Zu Weihnachten wünschen sich die Österreicher individuelle Präsente mit emotionalem Wert. Deshalb stünden Gutscheine für gemeinsame Aktivitäten, Wellness, Genuss, Ego und Freizeit weiter hoch im Kurs. Wenig Freude bereite man mit einfallslosen Geschenken wie vorverpackten Produktsets ohne persönlichen Bezug.

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