Verbrennungen & Co.: Erste Hilfe zu Silvester

Die Feierlichkeiten zum Jahreswechsel mit Raketen und illegalen Böllern bergen so manches Verletzungsrisiko. Am häufigsten kommt es laut Rotem Kreuz zu Verbrennungen und Hörschäden. Mit wenigen Tipps gelingt die Erste Hilfe.

„Besonders Jugendliche können die Gefahr durch Knallkörper unter Alkoholeinfluss nicht mehr richtig einschätzen“, so Wolfgang Schreiber, Chefarzt des Roten Kreuzes. Jahr für Jahr erleiden demnach rund 1.000 Menschen Hörschäden durch Kracher. „Auch Verletzungen wie ein Trommelfellriss, Hörsturz oder Tinnitus, der ein Leben lang anhalten kann, sind keine Seltenheit.“

Hauptsächlich junge Männer

40 Prozent aller Verletzten sind laut dem Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) zwischen 15 und 24 Jahren, 21 Prozent sind jünger als 15 Jahre. Fast alle (97 Prozent) Verletzten sind männlich. Tödlich verunglückt sind im Zeitraum 2011 bis 2015 vier Personen, alle Todesopfer waren Männer. Drei Viertel aller Verletzungen betreffen Hände und Finger. Die meisten Unfälle entstehen durch vorzeitiges bzw. verzögertes „Losgehen“ von Knallkörpern und Raketen.

Im Fall der Fälle ist es wichtig, ruhig zu bleiben, und den Notruf 144 zu wählen. Das Rote Kreuz rät zur raschen Erste Hilfe und gibt Tipps für das richtige Verhalten:

Verbrennung: Rasch mit handwarmem Wasser für maximal zehn Minuten kühlen. Brandblasen nicht öffnen. Danach eine keimfreie Wundauflage aus dem Verbandskasten holen, die Wunde damit bedecken und locker mit Mullbinden fixieren. Große Verbrennungen nicht kühlen: Die sind ein Fall für den Notarzt.

Augenverletzung: In der Regel Hände weg und große Fremdkörper stecken lassen. Nicht reiben und eventuell mit einem Kopfverband abdecken, um weitere Reizungen zu vermeiden. Kleinere Partikel vorsichtig mit einem sauberen Taschentuch oder Wattestäbchen entfernen und dabei immer von außen nach innen zur Nase hin wischen. Blaue Augen nach einem Schlag einfach kühlen.

Abgetrennter Finger: Wunde versorgen und Blutung gegebenenfalls mit Druckverband stillen. Den Finger in ein möglichst keimfreies Stück Stoff wickeln, in einen wasserdichten Plastikbeutel geben – und diesen in Eiswasser legen. Dann ab in die Notaufnahme und auf die Kunst der Chirurgen hoffen.

Knalltrauma: Ein schlechtes Gehör oder Schmerzen im Ohr sind Anzeichen für ein Knalltrauma. Dann hilft nur noch, sich von Lärm fernzuhalten und zum Arzt zu gehen. Helfen können unter anderem Medikamente, die die Durchblutung im geschädigten Innenohr wieder verbessern.

Links: