Österreicher spendeten mehr als je zuvor

Die Österreicher haben 2016 mehr gespendet als je zuvor: 625 Millionen Euro. Der Reflex, beim Anblick von Not sofort etwas zu geben, wurde aber schwächer, wie eine Umfrage der Linzer Meinungsforscher von market ergab.

Die 625 Mio. Euro, die die Österreicher 2016 für gute Zwecke aufgebracht haben, sind um 25 Mio. Euro mehr als 2015. Dieses Plus ist vor allem den Privaten zu verdanken: Sie haben mit 463 Mio. Euro deutlich tiefer in die Tasche gegriffen als im Jahr davor (440 Mio. Euro), während die Unternehmen mit 162 Mio. Euro nur wenig mehr gaben im Vergleich zu2015 (160 Mio. Euro).

Trend geht zu Geldspenden

Market hat von 7. bis 31. Dezember 1.017 über 15-jährige Österreicher in Face-to-Face-Interviews befragt. 88 Prozent von ihnen haben 2016 etwas gespendet. Außer Geld wurden auch Altkleider, Handys, andere Sachwerte sowie Zeit in Form ehrenamtlicher Tätigkeiten erübrigt. Setzt man die aktuellen Umfrageergebnisse in Relation zu älteren vergleichbaren Daten, so fällt auf, dass der Trend immer mehr zu Geldspenden geht.

Am meisten für Kinder

Am häufigsten wurde für Kinder gespendet. 43 Prozent der Befragten haben hier etwas gegeben. Es folgen Katastrophenhilfe im Inland (26 Prozent), Tiere (25 Prozent), Personen mit Behinderungen und sozial Benachteiligte (je 20 Prozent). Für Asylwerber und Flüchtlinge haben hingegen nur 16 Prozent die Börse geöffnet, etwas weniger als 2015 (18 Prozent).

Durch Aufrufe „belästigt“

63 Prozent sehen sich immer genau an, wofür das Geld verwendet wird. Vom Anblick von Leid lassen sich die Österreicher aber weniger erweichen als früher: Stimmten der Aussage „Wenn ich Not sehe, kann ich nicht anders und muss eine Kleinigkeit spenden“ 2011 noch 24 Prozent zu, waren es 2016 nur mehr zwölf Prozent. Die Zahl jener, die sich von Spendenaufrufen belästigt fühlen, stieg hingegen seither von 25 auf 30 Prozent.

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