Jeder vierte Berufstätige gestresst

39 Prozent aller Österreicher fühlen sich durch Stress im Beruf erheblich beeinträchtigt und Burn-out-gefährdet. Das ergab eine am Mittwoch in Wien vorgestellte repräsentative Onlinebefragung des Meinungsforschungsinstituts market.

Am meisten gestresst sind Lehrer. Danach folgen Beschäftigte im Handel und Transportwesen. Laut der Umfrage, die im Herbst 2016 im Auftrag der Allianz-Versicherung mit 1.000 Berufstätigen im Alter von 18 bis 65 Jahren durchgeführt wurde, sind Männer stärker stressbelastet als Frauen.

35- bis 54-Jährigen am meisten betroffen

Beinahe jeder Vierte bezeichnet sich selbst als Burn-out-gefährdet. Dabei ist vor allem die Gruppe der 35- bis 54-Jährigen betroffen (24 Prozent). Unter den verschiedenen Berufsgruppen gaben vor allem Arbeiter an, durch Burn-out gefährdet zu sein (im Vergleich: Selbstständige 14 Prozent). „Das liegt wahrscheinlich an der starken Fremdbestimmtheit der Arbeiter“, sagte Inge Schulz, Leiterin der Personalabteilung bei der Allianz-Gruppe.

Stress wirkt sich auf das Wohlbefinden aus: 31 Prozent derjenigen, die sich einem hohen beruflichen Stresslevel ausgesetzt sahen, gaben an, Gesundheitsprobleme zu haben. Das Stressempfinden nimmt mit dem Alter ab: So bezeichnen sich 41 Prozent der 18- bis 34-Jährigen als sehr gestresst, während das „nur“ 35 Prozent der 55- bis 65-Jährigen von sich behaupten.

Umfrage unter Berufstätigen - Personen, die sich durch Stress belastet fühlen und Ursachen von Stress im Berufsleben

Grafik: ORF.at; Quelle: APA/Allianz/Market

Überstunden kaum relevant

Nach Zeitdruck sind vor allem Leistungsdruck und ein schlechtes Betriebsklima Auslöser für Stress. Überstunden wurden dabei nur von fünf Prozent genannt. Am meisten gestresst fühlen sich Lehrer (45 Prozent), gefolgt von der Handelsbranche (43 Prozent) und dem Transportwesen (42 Prozent). Die geringste Stressbelastung haben laut Umfrage Beschäftigte in Industrie und Gesundheitswesen (beide 33 Prozent).

„Generell sind aber Mitarbeiter in kleineren Unternehmen etwas weniger gestresst“, berichtete Schulz. Zwischen Führungskräften und einfachen Angestellten konnte kein Unterschied in der Belastung festgestellt werden.

Die beliebtesten Gegenstrategien

Um sich vom Stress zu erholen, sind die Österreicher am liebsten im Freien. Auf Nummer eins rangiert hier Sport, gefolgt von Spazierengehen und Gartenarbeit. Dabei bevorzugen Männer Sport, Frauen Spazierengehen und Lesen. „Aber auch Arbeitgeber können etwas tun“, so Schulz. So wünschen sich die Befragten von ihren Arbeitgebern eine Verbesserung der Arbeitsorganisation (67 Prozent), Schulung der Führungskräfte (65 Prozent) und das Durchführen von anonymen Umfragen (64 Prozent).

Link: